Die deutsch-spanische Kulturzeitschrift Österreichs
Dienstag, 02 Juli 2013 23:45

Interview mit Leonardo Padura - Drehbuch Koordinator von „7 Tage in Havanna“

Von

Leonardo PaduraLeonardo Padura. Drehbuchkoordinator, Drehbuchautor/Co-Autor der Episoden: El Yuma (Benicio del Toro), Cecilias Versuchung (Julio Medem), Bittersüß (Juan Carlos Tabío) in „7 Tage in Havanna“.

Der Journalist, Romancier und Drehbuchautor Leonardo Padura wurde 1955 geboren und gehört somit jener Generation von Schriftstellern an, die mit der Revolution groß geworden sind. Seine Romane spiegeln den Alltag der Einwohner von Havanna wider und liefern somit ein getreues Abbild der gegenwärtigen kubanischen Gesellschaft. Zu Paduras bedeutendsten Werken, die ihn nicht nur in Kuba, sondern auch international bekannt gemacht haben, zählen unter anderem "Der Nebel von gestern", "Adios Hemingway", "Der Schwanz der Schlange" sowie die Krimi-Tetralogie "Das Havanna-Quartett", für die er die Figur des Kommissars Mario Conde erfand. Padura ist heute einer der bekanntesten kubanischen Schriftsteller im Ausland. Seine Romane wurden in zahlreiche Sprachen übersetzt, so ins Englische, Französische, Portugiesische und Deutsche.

Mit wem haben Sie bei der Redaktion der einzelnen Drehbücher zu 7 TAGE IN HAVANNA zusammengearbeitet?
Wie haben Sie sich Ihre Mitarbeiter ausgesucht?
Zu Beginn waren wir, meine Frau Lucia Lopez Coll und ich, nur zu zweit. Wir brachten elf Entwürfe zu Papier, während zwei andere kubanische Regisseure zehn weitere verfassten. Primär habe ich mich aber an Lucia gehalten, da sie eine Person ist, die bereits mit dem Kino vertraut war – immerhin hatte sie gut zehn Jahre lang als Regieassistentin bei verschiedenen Kurzfilmen mitgewirkt. Außerdem arbeite ich nicht gerne alleine, sofern es ums Kino geht: Während ich es mir überhaupt nicht vorstellen kann, beim Schreiben eines Romans einen Koautor zu haben, verhält es sich beim Film umgekehrt so, dass mir da das einsame Arbeiten an einem Drehbuch zuwider wäre.

Unter den elf Entwürfen, die wir den Produzenten vorlegten, wurden letztlich vier angenommen. Abgesehen vom Verfassen eigener Skripte bestand meine Hauptarbeit aber darin, die sieben Geschichten durch einen roten Faden schlüssig miteinander zu verbinden. So begegnet man manchen Figuren gleich in mehreren Episoden, wobei sie von einem Tag auf den anderen ein anderes Gesicht von sich zeigen.

Man spürt, dass die einzelnen Geschichten zu 7 TAGE IN HAVANNA in der Absicht geschrieben wurden, verfilmt zu werden. Worin liegen Ihrer Meinung nach die Besonderheiten, wenn man fürs Kino schreibt?

Diese Geschichten wurden in der Tat ganz gezielt für einen Kinofilm geschrieben. Im vorliegenden Fall war alles noch komplizierter als sonst, da jede einzelne Episode auf ein Skript von rund zwölf Seiten gekürzt werden musste, um schließlich ca. 15 Minuten Film zu ergeben. Auch all die verschiedenen Sachzwänge unter einen Hut zu bekommen, erwies sich diesmal als besonders heikel: Beim Schreiben musste man nämlich nicht nur auf das zeitliche Limit achten, sondern auch auf all die anderen Anforderungen, mit denen man sich bei der Arbeit an einem Film konfrontiert sieht, sprich die Vorgaben der Produzenten, die Wünsche der Regisseure und das, was man rein materiell überhaupt filmen kann. Das sind Kriterien, die bei einer rein literarischen Arbeit überhaupt keine Rolle spielen. Beim Schreiben eines Drehbuchs für einen Film manifestiert sich der Autor im Grunde nur in den Dialogen, welche sich direkt vom Papier auf das Zelluloid übertragen lassen.
Unter stilistischen Aspekten ist alles andere belanglos, da es nur der Weiterverarbeitung dient. Da kommt es einzig auf das Sujet und nicht auf die Schönheit der Sprache an.

Können Sie uns in wenigen Sätzen erklären, worum es in 7 TAGE IN HAVANNA geht?
In erster Linie geht es um die Stadt Havanna und die verschiedenen Perspektiven, unter denen sie sich dem Auge des Betrachters darbietet – ob nun in Innen- oder Außenansichten, ob man ganz aus der Nähe hinschaut oder sie mit den erstaunten Blicken eines Fremden sieht. Der Film zeigt eine vielgesichtige und doch einzigartige Stadt, in der die verschiedensten Lebensentwürfe gelebt werden, die aber letztlich alle miteinander zusammenhängen. Er zeigt eine Stadt, die im Todeskampf darniederliegt und doch immer wieder neu ersteht. Er handelt von meiner Stadt.

Wie haben Sie es in Ihrer Textvorlage vermieden, die üblichen Klischees von Havanna zu bedienen, als da wären: alte Autos, Rumba-Rhythmen, dicke Zigarren, Che Guevara, leichte Mädchen usw.?
Ich habe getan, was ich konnte. Daher sieht man nichts von alldem in den Beiträgen von Juan Carlos Tabío und Pablo Trapero. In den anderen Episoden tauchen diese Stereotypen zwar schon gelegentlich auf, doch liegt das daran, dass eben auch sie Teil der Realität sind. Außerdem sind sie in der Vorstellungswelt vieler Regisseure und auch der meisten anderen Menschen tief verwurzelt, wenn sie an Kuba denken.

Letzte Änderung am Mittwoch, 26 April 2017 15:41

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  • „Souvenir Latino“ Europa und Lateinamerika, eine Rundreise

    Anlässlich der Veröffentlichung der CD „Souvenir Latino“ des Ensembles Spirituosi, haben wir, von CulturaLatina, die Violoncellistin Nicole Peña-Comas für euch interviewt.

    Wie entstand das Ensemble Spirituosi?
    Spirituosi gründete sich recht spontan im Jahr 2011, als wir mit einigen MusikerfreundInnen den Beginn des Frühlings feiern wollten. Wir haben uns alle an der Universität für Musik und darstellende Kunst in Wien kennengelernt. Anfangs setzte sich das Ensemble aus zwei Gitarren, Gesang und einem Violoncello zusammen.
    Erst später kamen eine Flöte und dieses Jahr dann noch ein Kontrabass dazu. Aktuell besteht Spirituosi aus MusikerInnen aus der Dominikanischen Republik, Peru und Frankreich.

    Was waren bisher die Höhepunkte eures Werdegangs?
    Seit 2011 wurden und werden wir für diverse Konzerte in Österreich, aber auch in anderen Ländern engagiert. Unter anderem durften wir für die Stiftung Live Music Now spielen, im Gran Teatro del Liceu in Barcelona, in der Expo Milano, bei „Imperial Talents“ und „Kulturmittag“, beim Festival Horizonte Landecker Festwochen und den Wiener Bezirksfestwochen. 2014 bekamen wir dann die Auszeichnung „Bestes klassisches Konzert des Jahres 2014”, von den „Premios Soberano” in der Dominikanischen Republik verliehen.SpirituosiCD

    In Kürze erscheint eure neue CD mit dem Titel „Souvenir Latino“, was erwartet uns dann?
    „Souvenir Latino“ (re)präsentiert die Kombination von Kulturen, die sich auch in unserer Gruppe widerspiegelt. In unserem Fall das Harmonisieren der lateinamerikanischen Kultur mit der französischen.

    Was für ein Repertoire präsentiert ihr uns auf der neuen CD?
    „Souvenir Latino“ ist eine Sammlung von Tänzen und repräsentativen Liedern der lateinamerikanischen und französischen Kultur, mit denen wir auf spielerische und musikalische Weise, den bestehenden kulturellen Austausch hervorheben wollen.

    Diese franco-lateinamerikanische Verbindung wird beispielsweise in Volksliedern wie „L‘hymne a l´amour“ und “Que nadie sepa mi sufrir“ (La Foule, in der französischen Version) zum Ausdruck gebracht. Unsere Hörerinnen und Hörer dürfen aber auch in den Genuss von Bachata- und Merengue-Musik aus der Dominikanischen Republik kommen. Schließlich werden, um den Kontrast zu manifestieren, Lieder des klassischen französischen Komponisten Gabriel Fauré, die Aria-Cantilena der Bachiana Brasileira № 5 von Heitor Villa-Lobos und zu guter Letzt die Sonate № 4 von Carlos Gustavino, Komponist aus Argentinien, interpretiert.

    Wann wird die CD vorgestellt?
    Am 2. Mai um 19:30, im Barocksaal des Magistratischen Bezirksamtes im 3. Bezirk in Wien. Ihr könnt euch außerdem jederzeit mit uns über unsere Website in Verbindung setzen und uns auf Facebook folgen.

     

    Ensemble Spirituosi
    Nathalie Peña Comas Sopran | Soprano Dominikanische Republik

    Evelyn Peña Comas

    Flöte | Flauta

    Dominikanische Republik
    Nicole Peña Comas Violoncello Dominikanische Republik
    Damien Lancelle Gitarre | Guitarra Frankreich
    Gonzalo Manrique Gitarre | Guitarra Perú
    Rubén Sánchez Kontrabass | Contrabajo Perú

     


    Weitere INFO & RESERVIERUNGEN:
    Tel.: +43 676 503 49 26
    office.spirituosi@gmail.com
    www.spirituosi.com
    www.facebook.com/Spirituosi-425521314131491
    Mehr über den Termin: CD Präsentation des Ensembles Spirituosi: “Souvenir Latino“

    (Aus unserer 3. Print-Ausgabe / Übersetzung ES-DE: Soraya Sahli)

  • Unternehmertum als Chance für Frauen

    Flexible Arbeitszeit, die einzige Möglichkeit, Kinder und Karriere unter einen Hut zu bringen. Interview mit Martina Denich-Kobula, Landesvorsitzende "Frau in der Wirtschaft Wien.

    Frau in der Wirtschaft (FiW) ist die Vertretung der mehr als 100.000 Unternehmerinnen in Österreich. Im Juni 2016 übernahm die Führung der Organisation in Wien Martina Denich-Kobula, die bereits mit 20 Jahren ihr erstes Unternehmen gründete.

    Die Organisation veranstaltet Events für die Entwicklung von Netzwerken für Geschäftsfrauen, bietet Fachvorträge und kämpft damit für die Interessen der Geschäftsfrauen unabhängig von Kultur, Herkunft und Branche. Der Einsatz der FiW hat unter anderem bereits Verbesserungen wie die steuerliche Anerkennung der Kosten von Betreuungs- und Haushaltshilfen, Erhöhung des Wochengelds und das Krankengeld für Selbstständige, gebracht.

    Wir haben ein kurzes, aber spannendes Interview mit Landesvorsitzender Martina Denich-Kobula geführt.

     Martina Denich-Kobula, Landesvorsitzende FiW Wien. (Foto: Katharina Schiffl)
    Martina Denich-Kobula, Landesvorsitzende FiW Wien. (Foto: Katharina Schiffl)



    Wie sehen Sie die Rolle der Frauen als Unternehmerin? Mittlerweile wagen ja auch immer mehr Frauen den Sprung in die Selbstständigkeit. Wie sind Ihre Erfahrungen mit den Erfolgen von UnternehmerInnen? Sehen Sie Unterschiede zu den männlichen Kollegen?

    In Wien haben wir bei den Neugründungen bereits mehr Frauen als Männer. Das zeigt, dass viele Frauen diesen Schritt wagen und dabei natürlich unsere volle Unterstützung haben. Unternehmerinnen sind meist nicht ganz so risikobereit wie Männer und haben daher
    eher eine solide Basis in ihren Unternehmen. Aus meiner Sicht ist die Selbständigkeit in vielen Bereichen die einzige Chance gleich viel wie Männer zu verdienen.

    Eine selbst einzuteilende Arbeitszeit ist in Bezug auf die Herausforderung Kind und Karriere auch kein Nachteil. Die meisten unserer Wiener Unternehmen sind als sehr erfolgreich zu bezeichnen, wobei man es jedem selbst überlassen muss, wie Erfolg für sich und das Unternehmen definiert wird. Nicht immer sind Umsatzzahlen das einzig ausschlaggebende Kriterium.

    Frauen in der Wirtschaft (Foto: Katharina Schiffl)
    Frauen in der Wirtschaft (Foto: Katharina Schiffl)

     

    8. März: Internationaler Frauentag

    Stichwort Weltfrauentag und Benachteiligungen: Ist die Vereinbarkeit4 von Familie und Beruf ein Hindernis für Frauen die Selbstständigkeit zu wagen und was kann die Politik tun, um die Situation zu verbessern?
    Aus meiner Sicht ist flexible Arbeitszeit sogar die einzige Möglichkeit, Kinder und Karriere unter einen Hut zu bringen. In vielen Bereichen ist die flexible Arbeitszeit leider noch nicht angekommen und daher der Schritt in die Selbständigkeit die einzige Möglichkeit, flexibel und dennoch erfolgreich zu sein. Aus genau diesem Grund ist auch die Arbeitszeitflexibilisierung eine unserer zentralen Forderungen für 2017. Um die Rahmenbedingungen weiter zu verbessern, ist es aus unserer Sicht unumgänglich, die Kinderbetreuung auszuweiten, die Ganztagsschule flächendeckend einzuführen und die Ferien zu verkürzen. Eine weitere ebenso wichtige Forderung ist die Entbürokratisierung, dort wo Vorschriften nicht nötig sind und Unternehmer nur an ihrer täglichen
    Arbeit hindern.

    Welchen Motivationssatz würden Sie der Frau in der Wirtschaft geben, wenn Sie plötzlich sehen, dass alles schief geht?
    Scheitern ist erlaubt – nur nicht aufgeben und das Ziel, das man sich gesteckt hat, unbeirrt verfolgen. Vielleicht muss es einfach nur ein anderer Weg sein.

     

    FiW / Frau in der Wirtschaft

    Telefon: +43 1 514 50 1426
    Fax: +43 1 514 50 91426
    Web: www.frauinderwirtschaft.at 

     

  • Luiz de Godoy: „Bunt hebt die Stimmung!“

    Interview: María Taramona/IP | Foto: Lukas Beck
    Für den Kapellmeister der Wiener Sängerknaben ist Musik eine menschliche Tugend.

    Der 28-jähriger Brasilianer, Luiz de Godoy, lebt seit 2013 in Wien und seit 2016 ist er Kapellmeister der Wiener Sängerknaben. De Godoy hat lange Jahre hindurch sein Talent für die Musik in jeder Richtung gezeigt: Klavierausbildung, Musikstudium in Klaviersolo und Konzertfach Klavier mit Auszeichnung. An der Hochschule für Musik und Tanz in Köln bildete er sich in Klaviersolo, Chor- und Orchesterdirigieren weiter und absolvierte anschließend das Diplomstudium für Musik und darstellende Kunst in Wien.

    Luiz de Godoy bekam Stipendien der UNESCO, des US-Amerikanischen Department of State, des brasilianischen Kulturministeriums und der Europäischen Union und konnte so eine profunde Ausbildung, umfangreiche Erfahrungen sowie Anerkennung für sein musikalisches Talent sammeln.

    De Godoy ist Assistent des künstlerischen Leiters der Wiener Singakademie, Heinz Ferlesch. In dieser Position arbeitet De Godoy mit Dirigenten wie Gustavo Dudamel, Sir Simon Rattle, Valery Gergiev, Simone Young u. a., zusammen.

    Als Orchesterdirigent ist Luiz de Godoy in Österreich und Brasilien tätig. Wir haben ihn interviewt.

    Bei Brasilien denkt man ja an Sonne, Strand, Meer und Samba. Wie lebt es sich für jemanden aus Brasilien bei -10 Grad?
    Ich trage bunte Wintersachen; das hebt die Stimmung!

    Europäer haben die Vorstellung, in Lateinamerika ginge es wesentlich lockerer zu. Stimmt das? Spürt man das bei den Musikern?
    Ich glaube, dass das stimmt. Wie alles, hat die Lockerheit Vor- und Nachteile. Bei guten Musikern ist die Grundhaltung ohnehin immer offen.

    Was macht Ihnen denn bei der Arbeit mit Kindern am meisten Spaß?
    Die Sängerknaben sind besonders offen und neugierig. Wir haben im Chor Kinder aus den verschiedensten Ländern, aber sie haben alle das gleiche große musikalische Interesse – ob sie aus Albanien, aus Indien oder aus Österreich kommen. Mir macht am meisten Spaß, dass sie bei aller Professionalität immer sehr fröhlich sind.

    Sind aus Ihrer Sicht die Städte São Paulo und Wien hinsichtlich kulturelles Angebot und Ausbildungsmöglichkeiten für musikbegeisterte Jugendliche vergleichbar?
    Man kann die beiden Städte nicht vergleichen. São Paulo und Wien haben eine völlig unterschiedliche Geschichte und völlig unterschiedliche Gegebenheiten.

    Ist die Tradition der brasilianischen Kinder oder Knabenchöre mit der der Wiener Sängerknaben vergleichbar?
    Es gibt in Brasilien keinen Knabenchor mit Internat und einer ähnlich langen Geschichte und Tradition. Es gibt aber Chöre in Kathedralen und in Schulen.

    Welche Tradition hat das Singen und Musizieren in Brasilien im Schulunterricht?
    Was war das Projekt „Projeto Guri“ bei dem Sie als Musikpädagoge mitgewirkt haben?
    Musik ist erst seit kurzem ein Pflichtfach in Brasilien. Bislang war das Musizieren vom Interesse und persönlichem Einsatz der einzelnen Lehrer abhängig.
    Die – deren sehr viele - Kinder und Jugendlichen, die sich für Musik interessierten, konnten das nur in privatem Unterricht oder bei staatlich subventionierten Projekten ausleben. Es gibt immer noch nur wenige öffentliche Musikschulen und die sind alle im Stadtzentrum. Im Rahmen des „Projeto Guri“ wurden Musiktheorie, Gehörbildung und Instrumentalunterricht angeboten.
    Solche Projekte sind in einem Land wie Brasilien unverzichtbar; eigentlich bräuchte man mehr davon. Man kann es vielleicht mit dem venezolanischen „El sistema“ vergleichen. In Österreich gibt es ja die Superar- Initiative der Wiener Sängerknaben.

    Rückblickend auf die Weihnachtszeit: Welche Weihnachtslieder werden in Brasilien besonders gerne von Kindern gesungen? Gibt es Übereinstimmungen (z. B.: Stille Nacht oder Feliz Navidad)?
    Stille Nacht wird auch in Brasilien gesungen – natürlich mit brasilianischem Text. „Adeste fideles“ ist sehr populär – das ist ja ursprünglich eine portugiesische Melodie. Und es gibt jede Menge brasilianischer Lieder, die außerhalb Brasiliens fast nicht bekannt sind – leider.

    Welcher Komponist oder welche Komponistin („Stilrichtung“) wird von Chören oder Musikern und Musikerinnen in Brasilien besonders geschätzt?
    In Brasilien mag man alles Mögliche! Die Chortradition wird wohl am meisten gepflegt; man singt Repertoire aus allen Epochen. Es gibt viele professionelle Chöre. Bach, zum Beispiel, ist sehr beliebt.

    Gibt es einen „Lieblingskomponisten“ bzw. ein Werk, das Sie besonders gerne dirigieren bzw. das bei den Wiener Sängerknabenbesonders beliebt ist?
    Wir musizieren gerne Messen – ein Highlight für uns ist Schuberts Messe Es-Dur. Ein absoluter Traum wäre für mich Bachs h-Moll Messe.

     

  • „Bolivia: gemalt mit Farbe und Licht“ von Francisco Claure & Silvia Weiss in Gumpoldskirchen

    Am 9. September 2016 fand in Gumpoldskirchen (Niederösterreich) die Ausstellung „BOLIVIA: gemalt mit Farbe und Licht“ von dem bolivianischen Fotografen Francisco Claure und der österreichischen Malerin Silva Weiss statt.

    Eröffnet wurde die Ausstellung von Herrn Günter Weiss, Ehemann der Malerin Silva Weiss in der Galerie [Weinhauerhaus]KUNST, dem ehemaligen Weingarten von Rudolf Weiss. Während der Begrüßung hob Herr Weiss vor allem die technischen Varietäten zwischen den beiden Künstlern hervor, die gemeinsam in ihrer Kunst die Kultur und Landschaft Boliviens darstellen.

    Die Fotografien von Francisco Claure Ibarra spiegeln auf der einen Seite das alltägliche Leben in Bolivien wider, haben gleichzeitig aber auch einen spirituellen Hintergrund. Seine Bilder sind Fotografien, die er selbst bearbeitet und auch das Papier, auf dem sie entwickelt werden, ist die Arbeit von dem Künstler. Dazu benutzte er oft Blattgold und einen bestimmten Toner, wodurch die Bilder einen heiligen Touch bekommen.

    Seine Arbeit stellen die andinen Kosmovisionen schließlich auf drei Ebenen dar: Die unterste Ebene wird durch die Chakana (andines Kreuz) dargestellt, das als Wurzel von allem verstanden werden kann und alles Spirituelle und das Leben nach dem Tod umfassen.

    Die mittlere Ebene ist alles Lebendige und Materielle und wird durch die Fotos selbst, Männer, Frauen und Kinder dargestellt.

    Die höchste Ebene wird dann über Symbole und einen goldenen Schimmer dargestellt, das heißt durch die Sonne und alle übernatürlichen Wesen.
    Francisco Claure Ibarra und Silvia Weiss haben bisher fünf Ausstellung gemeinsam organisiert und auch für das kommende Jahr ist schon eine nächste Ausstellung mit dem Namen „BOLIVIA II“ geplant.

    Die Künstlerin Silva Weiss zeigt in ihren Werken die Landschaft Boliviens mit all seinen Farben und Architekturen. Werke wie „El Lago Titicaca“ (Der Titicacasee) und „Las Salinas“ oder in seinem Original „Salar de Uyuni“ (bolivianischer Salzsee) konnten vom anwesenden Publikum bewundert werden.

    Für das musikalische Ambiente sorgte das Duo Ives und Fernando Claure und die eingeladenen Gäste wurden darüber hinaus mit kolumbianischen Köstlichkeiten verwöhnt.
    Die Ausstellung wurde mit der freundlichen Unterstützung der Botschaft der Plurinationaler Staat Bolivien organisiert.

    Kontaktdaten:

    Francisco Claure Ibarra
    fclaure@hotmail.com
    www.franciscoclaure.com

    Silvia Weiss
    www.silviaweiss.at

    Ort:  Badenerstraße 33, 2352 Gumpoldskirchen, Österreich

  • Das Kunsthistorische Museum feiert Feste und 125 Jahre

    Das Kunsthistorische Museum feiert 2016 ein Jubiläum: vor 125 Jahren eröffnete Kaiser Franz Joseph das neu errichtete Museum an der Wiener Ringstraße.

    Um diesen Anlass entsprechend zu feiern, findet eine große Sonderausstellung zum Thema „Festkulturen“ statt, an der sich alle Sammlungen des Kunsthistorischen Museums mit kostbaren Objekten beteiligen. Ergänzt durch nationale und internationale Leihgaben wie z. B. Goyas „La gallina ciega“ aus dem Prado oder ein Designeroutfit von Alexander McQueen aus dem V&A, ergänzen die Ausstellung zur europäischen Festkultur.

    „Das Kunsthistorische Museum befindet sich momentan im „feierlichen Ausnahmezustand“. Dafür gibt es keinen besseren Grund als den 125. Geburtstag. Und was könnte schöner sein, als dieses Jubiläum mit möglichst vielen Menschen zu feiern. Im Geburtstagsjahr hat sich das KHM seinem Grundmotto entsprechend – nämlich ein Museum für alle zu sein – viel einfallen lassen – was mich als treuen Besucher dieses Hauses besonders freut: neben neuen Kinder- und Jugendvermittlungsschienen, einem umfassenden Veranstaltungsprogramm, gibt es für alle Fans von Smartphones künftig auch eine KHM-App. Und was mich als Kulturminister besonders freut ist, dass es neben dem Freien Eintritt für Kinder und Jugendliche bis 19 zum 125er auch eine neue Jahreskarte für junge Menschen bis 25 gibt“, gratuliert Bundesminister Josef Ostermayer.

    „Fest bedeutet Zustimmung zur Welt. Ein Fest will inszeniert und begangen werden, es braucht gleichermaßen Veranstalter und Publikum. Unsere Jubiläumsausstellung will nicht nur auf das Festefeiern der Vergangenheit hinweisen, sie will auch anregen, über die Kunst des Feierns in unserer an Leichtigkeit und Unbeschwertheit armen Gegenwart nachzudenken. Das 125- jährige Jubiläum unseres Museums ist auch ein Auftrag in Zukunft weiterhin ein Museum für Alle zu sein“, so Generaldirektorin Sabine Haag in ihrer Eröffnungsrede.

    Link: www.khm.at

  • Malerin Elidia Kreutzer: “Die Manipulation führt das Volk zum Gedächtnisverlust”

    Elidia Kreutzer, Künstlerin, Hausfrau, Unternehmerin, geborene Kolumbianerin, von Herzen Österreicherin. Sie hat an verschiedenen Ausstellungen in Österreich, Kolumbien, Korea, im Sudan, in Kroatien und Griechenland teilgenommen. In einem Exklusivinterview erzählt sie, wie eine lateinamerikanisch-europäische Künstlerin denkt.

    Frau Kreutzer zeigt ihre Kreativität mit Bildern, die überraschen, mit ihrem Stil, der eine Mischung aus abstrakter, expressionistischer und konzeptueller Kunst darstellt. Werke, die die Sinne, Emotionen und Gefühle wecken. Das ist die Mission eines jeden Künstlers, die Malerin erreicht dies umgehend.

    Pintora Elidia Kreutzer

    Frau Kreutzer, wie würden Sie Ihren künstlerischen Stil definieren?
    Du hast das eingangs schon sehr gut getroffen, es ist eine Mischung aus abstrakter, expressionistischer und konzeptueller Kunst, wo der Mittelpunkt der Mensch, im Speziellen die Frau ist und ich verfolge folgendes Thema: ab welchem Zeitpunkt in unserer Geschichte wurde die Frau ein Mensch zweiter Klasse, welche Faktoren führten dazu, etc. La Madre © Elidia Kreutzer

    »...ab welchem Zeitpunkt in unserer Geschichte
    wurde die Frau ein Mensch zweiter Klasse«

    Ihre Arbeit in Bezug auf den Protest aufgrund der Tragödie des indigenen Volkes, den *Kogui in der Sierra Nevada in Kolumbien hat in der Öffentlichkeit eine tiefe Spur hinterlassen. Als Künstlerin verarbeitet man aktuelle Probleme und führt durch die Werke zur Reflexion. Aber bis zu welchem Punkt kann die Kunst dem Betrachter die aktuelle Situation ins Bewusstsein rufen?
    Das ist eine wirklich sehr interessante Frage und ich stelle sie mir auch selbst öfters und ich glaube, als Künstlerinnen haben wir eine große Verantwortung, da unsere Sicht ein bisschen weiter geht, als es uns die Realität zeigt. Wenn wir malen sind wir von der Realität beeinflusst, die uns umgibt und wir müssen zwangsläufig das Gefühl, das uns die Situation vermittelt ausdrücken. Dann formen wir diese Emotion oder dieses Gefühl gemäß dieser Vision und das ist meiner Meinung nach der Grund dafür, dass der Betrachter dieses Gefühl erfahren darf. Er sieht es aus einem anderen Blickwinkel, sei es Malerei, Bildhauerei, Musik, Literatur, etc.

    Haben Sie Pläne für eine neue Thematik? Wie interpretieren sie die Situation der „kulturellen und sozialen Integration der Ausländer in Österreich? Oder weiter gedacht die Problematik der Asylanten in Europa?
    Momentan mache ich mit meinem Thema der Recherche weiter und von da aus resultieren neue Werke. „Kulturelle und soziale Integration“ ist ein recht komplexes Thema, da es bei jedem anders ist. Ich denke, um sich in eine andere Kultur zu integrieren, muss man integriert werden oder mit seiner eigenen Kultur identifiziert werden und dann geht es um respektieren, verstehen und akzeptieren. Das sind für mich die Bausteine, die eine Gesellschaft wachsen lassen. Das Problem in Europa in Bezug auf die Asylanten… ich finde, der Europäer hat die Geschichte vergessen. Sie haben die Härte zweier Kriege miterlebt, in denen tausende und Millionen alles verloren haben und auch Flüchtlinge waren. Dabei spielen die Politiker eine Hauptrolle. Durch das Spiel mit der Manipulation führt man das Volk zum Gedächtnisverlust und es bleiben nur mehr Gefühle des Hasses und des Rassismus.

    Dónde está la pluma © Elidia Kreutzer (Foto: Andreas Kreutzer)

    Kehren wir zum Thema der Kunst zurück. Wie begann Ihre Karriere? Wie war der Beginn? Wurden sie mit Talent geboren oder mussten Sie lernen?
    Seit klein auf hatte ich den Hang zur Kunst, später begann ich an der Bellas Artes zu studieren und lernte Techniken, Geschichte, etc. Aber wenn du das abschließt und deine Karriere beginnst sind diese Techniken zwar Basis, der eigentliche Faktor jedoch ist die Kreativität (was man auch Talent nennen könnte). Das führt dich zur Weiterentwicklung und zur Evolution neuer Techniken und zur Schaffung der Werke. Ob man mit Talent geboren wird oder sich es aneignet, für mich bleibt es ein Mysterium, ich weiß nicht, warum einige malen und andere betrachten. Vielleicht ist es wie beim Fußball, die einen spielen, die anderen schauen zu. Aber ich bin vollkommen überzeugt, dass die Rollen vertauscht werden könnten. Die, die etwas tun, werden zu Betrachtern und die, die betrachten, werden zu Schaffenden. Im Endeffekt glaube ich, dass wir alle mit Talent geboren werden.

    »...um sich in eine andere Kultur zu integrieren, muss man integriert werden und mit seiner eigenen Kultur identifiziert werden«

    Viele Menschen würden gerne malen oder zeichnen können wie Sie, aber sie glauben, sie schaffen es nicht. Haben Sie für diejenigen einen Ratschlag? Eine spezielle Technik, die Sie mit uns teilen könnten?
    Denn in der Sequenz von Ideen, wenn ich schlussendlich denke, dass alle mit Talent geboren werden, denke ich dass es an Wissen und Selbstvertrauen mangelt. Man muss nicht an eine Schule gehen, um Gefühle ausdrücken oder mitteilen zu können, was im Endeffekt Kunst ist. Eine Technik zu teilen ist schwierig, da die Mehrheit meiner Werke gemischte Techniken beinhalten. Aber ich bin immer gern bereit, mit Menschen, die sich annähern und interessieren, zu teilen.

    Kogui meditando © Elidia Kreutzer

    Wer ist ihr Lieblingsmaler – kolumbianischer und österreichischer? Irgendein Einfluss? Vielleicht ein Maestro oder Inspiration?
    Ich habe verschiedene kolumbianische Lieblingsmaler: David Manzur, Luis Caballero, Alejandro Obregón, etc. Von den österreichischen Künstlern ist es zweifelsohne Egon Schiele. Ich denke, alle waren in einem bestimmten Moment Motiv für meine Inspiration. Ein Meister der Inspiration: Rembrandt.

    Wie entsteht ein Werk?
    Meine Werke entstehen durch meinen Wunsch, mich zu kommunizieren, eine Emotion, ein Gefühl ausdrücken zu wollen, die Emotionen haben eine unerklärliche Komponente voller Abstraktheit und so enden sie auf der Leinwand.

    Passiert Ihnen auch dieser lästige Moment der Selbstkritik?
    Aber natürlich, nur sehe ich das nicht als Last an, denn diese Momente lassen mich weitergehen in meinen Kenntnissen. Als Mensch und als Künstlerin.

    Frau Kreutzer, das Leben verläuft sehr rasch. Was bleibt? Was haben Sie für Erwartungen für die kommenden 5 Jahre?
    Ufff, diese Frage ist sehr weitreichend und ich stelle sie mir nicht. Ich bevorzuge im Hier und Jetzt zu leben und ich denke, die Zukunft wird so kommen, wie Du das Jetzt gelebt hast.

    Elidia Kreutzer Webseite: www.kreutzer.co.at

    *Die Kogui: Ein indigenes Volk in Kolumbien, das an den nördlichen Hängen der Sierra Nevada von Santa Marta lebt. In den Tälern der Flüsse Don Diego, Palomino, San Miguel und Ancho. Es sind ca. 10.000 Menschen, die ihre eigene Sprache sprechen. 

  • Der Aufschwung des lateinamerikanischen Films: Ein Argument mit glücklichem Ende

    Kino ist Kunst, die sogenannte „siebte Kunst“. Die Freiheit der Kreativität und die neuen Kommunikationskanäle ermöglichen die Globalisierung einer unglaublichen Masse an filmischen Werken. Es ist natürlich auch Wirtschaft; der Film ist eine solide Basis einer der größten Industrien der Welt.

    Kino ist vor allem Kunst und Kultur

    Text María Taramona / Übersetzung Michael Puchner
    Kino ist eine reiche Kunst, die unter anderem verschiedene Richtungen, wie die Fotografie, die Literatur, Drehbücher oder Poesie, Malerei, dramatische Kunst vereint. Warum also diese wunderbare Richtung vernachlässigen?

    „Spiegel der Gesellschaft, in der sich die meisten Stereotypen produzieren und weiterentwickeln“. Das Kino ist mehr, als das Gegenwärtige, das Geschehene oder das Zukünftige, aufzuzeichnen; es ist ein Spiegelbild der Gesellschaft, mit ihren Themen, Gewohnheiten und Traditionen.
    Loscertales y Núñez (2001: 24-25)

    Nichts bleibt versteckt; heutzutage können wir sehen, wie Mongolen in Mitten Russlands und Chinas leben, wir wissen, wo Tuvalo liegt, wir können erleben, wie die erste und älteste Zivilisation der Welt funktionierte, die Sumerias. Aber nicht nur das, wir erleben auch Gefühle, wie Liebe, Hass, Passion, Freude und andere Emotionen, die unseren Willen fliegen lassen – sei es im Guten oder im Schlechten. Es wird immer einfacher und effizienter durch die Technologie, die uns Filme via Video, das Fernsehen oder das Internet anschauen lässt. 

    Der Film besteht aus einem komplexen technischen Ablauf; wie wir wissen, ist es eine schnell ablaufende Folge verschiedener Bilder oder Figuren, die den Eindruck der Bewegung erzeugen. Das Kino wurde am 28. Dezember 1895 durch die Brüder Lumière in Frankreich erfunden. Hinter einer Filmproduktion stehen viele Personen, wie z.B. der Regisseur, der Produzent, der Verantwortliche für Lokalitäten, Assistenten, Schauspieler, Redner, Tontechniker, Kameramänner, Kunstdirektoren, Maskenbildner, Friseure und viele andere mehr. Sie müssen nur ins Kino gehen, Ihre Karte kaufen und sich hinsetzen und genießen eine tolle Geschichte.

    Das Kino als Mittel der Kommunikation
    mit großer Wirkung

    Der Film bildet Kommunikation durch Bilder, erzählt großartige Geschichten. Werte werden wahrgenommen, Multikulturelles wird über Gewohnheiten und Tradition aus anderen Kulturen weitergegeben. Er hilft, Sprachen zu erlernen oder die Stimmung zu ändern. Er ist kritisch und verbindet Literatur und dem Film. Er fördert Gleichheit der Chancen und der Integration. Es ist Ablenkung durch Unterhaltung, Bildung und Reflexion.

    Der lateinamerikanische Film

    Lateinamerikanisches Kino entwickelte sich langsamer als anderes. Dafür sind soziale, wirtschaftliche und politische Gründe verantwortlich.

    Trotzdem, nach und nach wurde es ein wichtiger und starker Faktor in der kulturellen Industrie lateinamerikanischer Länder. Anfangs war es fast unmöglich, in diesen Ländern Filme zu drehen und die Regierungen wollten dabei auch nicht helfen. Aber nichts desto trotz wäschst das lateinamerikanische Kino, der Film, nicht zuletzt dank der neuen Technologien, der neuen Medien, neuen Produktionsarten, zwischenstaatlichen Vereinbarungen und mit Hilfe der Globalisierung. 

    Verschiedene lateinamerikanische Künstler haben sich bereits international einen Namen gemacht. U.a.: Alejandro González Iñárritu, Guillermo del Toro, Alfonso Cuarón, Fernando Meirelles, Adolfo Aristarain, Arturo Ripstein, Fabián Bielinski, Juan José Campanella, Andrucha Waddington, Marcelo Piñeyro, Héctor Babenco, y Andres Wood, Sebastián Cordero, etc.

    Das lateinamerikanische Kino ist auch international erfolgreich; und hat verschiedene Preise des Oscars oder in Cannes gewonnen.
    Derzeit findet in Österreich das "Lateinamerika Filmfestival" statt, in Wien und Salzburg. Ein weiteres Signal für den erfolgreichen Aufstieg des lateinamerikanischen Films.

    Gehen Sie in Kino! Geniessen Sie eine gute Story, spüren Sie die Magie, die Erzählung – sei es real oder irreal. Ausserdem helfen Sie so der lateinamerikanischen Kunst, sich weiter zu verbreiten und unterstützen jedes Team hinter jeder Produktion.

    Was Latinos in Wien darüber meinen

    In einer kleinen Umfrage konnten wir verschiedene Meinungen von spanischsprachigen Menschen in Wien zum Thema lateinamerikanischer Film und seinen Aufstieg einfangen.

    Mónica Gómez: "Ich finde es gut, dass die Arbeit des lateinamerikanischen Films anerkannt wird. Wir waren immer ein wenig zurückgereiht. Ich freue mich über diesen Erfolg".

    Luis Gallardo: "Auch die Wirtschaft profitiert davon, der lateinamerikanische Film ist gut… Ich denke ab und zu sind die Themen langweilig, aber das bessert sich".

    Sofia Carolina Montiel de Burgos: "Ja, ich geh immer gern ins Filmcasino, das bietet am meisten lateinamerikanisches Kino an. Mir gefällt auch sehr, dass es deutsche Untertitel gibt, so kann ich meine Sprache verbessern".

    Alberto Segovia: "Also, ich finde es sehr gut, der Erfolg der lateinamerikanischen Cieneasten. Sie haben bereits große Preise gewonnen. Am Besten hat mir den Film „Gravity” von Alfonso Cuarón gut gefallen".

    Sandra Rodríguez: "Ja, ich habe den Fortschritt des lateinamerikanischen Films mitbekommen. In Wien kriegen wir Nachrichten darüber. Und der Latino in Wien unterstützt seine Landsleute natürlich sehr".

    Das Kino verbessert das Weltwissen
    von Menschen sowie der soziokulturellen Realität,
    in der sie leben.

    Eine Szene des kubanischen Films CONDUCTA von Ernesto Daranas (Foto: © Lateinamerika-Komitee-Salzburg)

    Eine Szene des kubanischen Films CONDUCTA von Ernesto Daranas (Foto: © Lateinamerika-Komitee-Salzburg)
  • Lateinamerikanische Juwelierskunst – einzigartiger und moderner Stil der herausragenden Künstlerin Rita García

    Die österreichisch – lateinamerikanische Schmuckdesignerin Rita García gewährt uns einen kurzen Einblick in ihre magische Welt der exklusiven und wunderbaren Edelsteine. “Cultura Latina” pusht die lateinamerikanische Kunst!

    Rita García ist eine Künstlerin mit Leib und Seele. Seit mehr als 11 Jahren lebt sie in Österreich, ihre Wurzeln finden sich in Spanien, Peru und Venezuela. Sie hat in diesen Ländern gelebt und auch in den Vereinigten Staaten. Sie ist durch Kolumbien, Ecuador, Chile und Argentinien gereist. Heute lebt sie als Österreicherin in diesem wundervollen Land.

    Sie studierte Psychologie in Peru. Mit der Zeit jedoch fand sie heraus, dass ihre Hobbies, die Malerei, die Keramik, der Schmuck, die Arbeit mir Perlen und Edelsteinen, Textilien und anderen Materialien, ihre eigentliche Berufung waren.

    Daher begann sie 1982 das Studium der Goldschmiedekunst in Venezuela und später dann in Österreich perfektionierte sie die Filigranarbeit und das Löten verschiedenster Materialen. Ihre Arbeiten aus Silber und Kupfer sind jedenfalls diejenigen, die sie am meisten charakterisieren.

    Aktuell ist sie eine sehr bekannte Schmuckdesignerin. Sie hat sich seit vielen Jahren auf eine der ältesten Techniken zur Herstellung handgemachten Schmucks, die Wire Wrapping (Drahtwickeltechnik) spezialisiert. Sie designt ihre Werke für Bekannte aber auch auf Bestellung. Frau García wird durch ihre exklusive Arbeit auch von Kollegen sehr geschätzt.

    Die Liebe und Passion, mit der Rita García arbeitet, verfestigt sich in ihren wundervollen und herrlichen Stücken. (Foto: Cultura Latina).
    Die Liebe und Leidenschaft, mit der Rita García arbeitet, verfestigt sich in ihren wundervollen und herrlichen Stücken. (Foto: Cultura Latina).

    Sie ist kein Freund des Kommerzes, liebt nur das was sie tut, möchte ihre Kunden mit einzigartigen Stücken erfreuen, gemacht mit Liebe, mit Energie, Schmuckstücke die es nur einmal gibt. Die Künstlerin rät ihren Kunden: “Es ist entscheidend, wie sich die Kundin oder der Kunde fühlt. Wie sich eine neue Kreation anfühlt; fühlt man sich gut, fühlt man sich bewundert, weil man etwas einzigartiges trägt. All das ist wichtig”.

    Die von ihr angewandten Techniken kommen von überall her; aus Venezuela, Peru und Nordamerika. Die Mischung aus der Herkunft dieser Techniken, der Praxis und des Stils von Rita García sind der Grundstein des riesigen Erfolges ihrer Arbeit. Es ist die Begabung, einzigartige Schmuckstücke für Mann und Frau herzustellen. 

     

    - Warum gefällt es Ihnen so sehr, Schmuck herzustellen?

    Weil ich so zeigen kann, was für mich Schönheit und formende Kunst in einem Stück, das man tragen kann, bedeutet.

    -Bildende Kunst, Keramik und Schmuck – was gefällt Ihnen am meisten?

    Alle drei, aber der Schmuck am meisten, weil man ihn ständig trägt und weil ich glaube, dass Steine großen Einfluß auf Körper und Geist des Tragenden haben.

    -Welches sind die Erfahrungen die Sie in Ländern, in denen Sie gelebt haben, machten? Bekommen Ihre Kunden etwas aus diesen Erfahrungen mit?

    Gut, jedes Land hat seine Kunst, seine Wissenschaft, seine Kultur. In allen Ländern, in denen ich gelebt habe, habe ich Schmuck und seine Symbolkraft bis in die Tiefen studiert. Genauso wie die Herstellungsart, vor allem die ältere, bodenständige Schmuckkunst, z.B die wunderbaren Schmuckstücke der peruanischen Inkas sind etwas spektakuläres.

    Auf der anderen Seite ist die urige Schmuckkunst aus Venezuela reich an essenziellen Mustern, z.B. Spiralen und Kreisen, aber man sieht auch Pyramiden. All diese Erfahrungssammlungen, Studien und Symbole beeinflussten meinen Stil, Schmuck herzustellen.

    In den Vereinigten Staaten hat mich die Technik des Wire Wrapping (Drahtwickeltechnik) sehr beeindruckt, die seit Jahren auf der ganzen Welt Furore macht und wirklich, diese Technik existiert seit 5000 Jahren. Es ist diejenige, die schon die Ägypter verwendeten, es ist unglaublich, dass sich dieser Stil jetzt wieder durchsetzt. Für mich ist Wire Wrapping (Drahtwickeltechnik) Kunst, die aktuell eine sehr wichtige Rolle in der Schmuckerzeugung spielt. Verschiedene bekannte Künstler arbeiten mit dieser Technik.

    Die Personen, die meine Kreationen haben möchten, sagen dass ihnen nicht nur die Farbe, das Material, die Ausführung gefällt, sondern auch weil sich in diesem Werk all meine Erfahrung und meine Studien widerspiegeln, die ich über die Jahre hinweg gesammelt habe. Auch die Qualität und Exklusivität, die man mit einem handgefertigten Schmuckstück erhält; nicht wie jene aus einer Maschine welche Ringe oder Anhänger in Massen produziert.

    Ich benütze kein einziges Schmuckstück, das von einer Maschine hergestellt wurde. Ausschließlich von mir oder anderen Künstlern hergestellter Schmuck. So unterstütze ich das Kunsthandwerk.

    Rita García nimmt am “3. Weihnachtsmarkt aus Lateinamerika und Österreich” teil; im Don Bosco Haus (Sankt Veit-Gasse 25, A-1130 Wien), am 12., 13. Und 14. Dez. Wenn Sie also einzigartige Stücke oder spezielle Geschenke von Rita García kennenlernen möchten, dann verpassen Sie diese Veranstaltung nicht!

    Weitere Informationen:

    www.raspishop.at

    www.facebook.com/raspishop 

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