Der Band bietet einen Überblick über die wichtigsten Formen der künstlerischen Repräsentation der Casa de Austria von Kaiser Maximilian I. bis Kaiser Franz II. am Ende des Alten Reiches. Damit wird erstmals eine Darstellung der künstlerischen „Corporate Identity“ sowohl des österreichischen als auch des spanischen Zweiges der Familie und eine Analyse der „Longue durée“ dieser Phänomene versucht.
In der Präsentation begrüßten Prof. Dr. Franz Pichorner (Stellvertretender Generaldirektor des Kunsthistorischen Museums), Mag. Iur. Ignacio Martínez-Castignani (Direktor des Instituto Cervantes Viena) und Dr. Michael Imhof (Verleger) die Gäste. Autor Dr. Friedrich Polleroß hielt den Vortrag „Parallele Repräsentation der Casa de Austria im 17. Jahrhundert in Spanien und Österreich“.
Die musikalische Umrahmung - Musik für den Kaiser wurde von Andreas Gamerith (Gesang), Hubert Hoffmann (Theorbe) und Günther Schagerl (Violoncello) gespielt. Die Veranstaltung fand am 9. Februar 2023 im Bassanosaal des Kunsthistorischen Museums statt.
Das Buch Die Repräsentation der Habsburger (1493-1806)
Die Einleitung präsentiert einen Forschungsüberblick und einen Einstieg in die engen Verflechtungen zwischen den habsburgischen Kaisern und den spanischen Königen anhand der „Pietas Eucharistica“ sowie gewisser künstlerischer Stilparallelen.
Weiters wird auf die Gruppen verwiesen, die entweder im Dienst der HabsburgerInnen Propaganda für das Herrscherhaus betrieben oder ihre eigene Repräsentation mit jener der Dynastie verbunden haben.
Das erste Hauptkapitel beleuchtet die Orientierung der Kunstproduktion an der antiken Kunst. Dies umfasst sowohl Architektur und ephemere Triumphbögen als auch mythologische Themen in Malerei und Druckgraphik sowie Numismatik und Archäologie.
Der zweite Abschnitt behandelt die Repräsentation im sakralen Zusammenhang zwischen Gottesgnadentum und „Pietas Autriaca“. Vorgestellt werden Identifikationsporträts und Votivbilder, Klosterstiftungen und Reliquiensammlungen sowie die Präsentation des sakralen Charismas der HerrscherInnen in Gotteshäusern und durch Denkmäler auf öffentlichen Plätzen.
Der dritte Abschnitt widmet sich den Porträts im Gruppenbildnis und als Serien sowohl familiärer als auch amtsgenealogischer Form. Dies reicht von druckgraphischen Folgen und Porträtbüchern bis zu den Familiengalerien und Kaisersälen. Das Schlusskapitel stellt dann die Themen vor, mit denen versucht wurde, das Wirken der Dynastie in einem geographischen und heilsgeschichtlichen Universalismus zu sehen.