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Sonntag, 14 September 2025 19:55

Josipa Palac und die Kraft der Vielfalt: Brücken bauen durch Kultur

Von
Josipa Palac, Präsidentin und CEO des ICDO Foto: Ivett Ángeles Litano

In einer Welt, in der Polarisierung zunimmt und kulturelle Unterschiede oft als Barrieren dienen, braucht es Initiativen, die dazu inspirieren, mehr zuzuhören und weniger zu urteilen, die zu Empathie ermutigen und Verbindungen schaffen, ohne das Einzigartige an uns auszulöschen. Richtig verstandene Vielfalt trennt nicht – sie bereichert, stärkt und verbindet.

Die International Cultural Diversity Organization (ICDO) wurde als Antwort auf dieses dringende Bedürfnis gegründet. Von Wien aus schafft sie interkulturelle Räume, in denen Kunst, Tradition, Innovation und Dialog zu Werkzeugen des Wandels werden.

Josipa Palac. Foto: Ivett Angeles Litano.
Josipa Palac, die Brückenbauerin zwischen Kulturen und Generationen. Foto: Ivett Angeles Litano.

An der Spitze dieser Vision steht Josipa Palac, Gründerin und Präsidentin von ICDO. Geboren in Zagreb und wohnhaft in Wien, ist ihre persönliche Geschichte geprägt von einem tiefen Gerechtigkeitssinn und einem starken Engagement für interkulturelles Verständnis. Schon früh fühlte sie sich von Themen wie Umweltschutz, sozialer Inklusion und den Rechten indigener Völker angezogen.

Ihr Studium der Internationalen Beziehungen, Kommunikation und Sozialanthropologie führte sie zu Forschungen über Migration, Geschlechterfragen und gesellschaftliche Teilhabe sowie zu Tätigkeiten in internationalen Organisationen. Doch ihr größter Antrieb war stets derselbe: Brücken zu bauen, wo andere Grenzen sehen.

In diesem Interview reflektiert Josipa über die Rolle der Kultur in Zeiten der Spaltung, über die Entwicklung des ICDO-Projekts und über das, was uns bei der Ausgabe 2025 der mittlerweile legendären Modenschau Costumes of the World erwartet.

Was hat Sie persönlich dazu inspiriert, sich für kulturelle Vielfalt und Inklusion einzusetzen?

Seit meiner Kindheit habe ich ein starkes Gerechtigkeitsempfinden – sei es im Schutz der Natur (was wir heute Biodiversität nennen) oder wenn jemand ausgegrenzt wurde und ich den Wunsch hatte, das zu ändern. Später haben mich besonders die Kämpfe indigener Gemeinschaften bewegt und die mangelnde Repräsentation vieler Kulturen. Das Aufwachsen im Krieg hat mir gezeigt, wie leicht kulturelle Unterschiede zu Spaltung führen können – und wie wichtig es ist, stattdessen Verständnis und Respekt zu fördern.
Auch das Reisen hat mir gezeigt: Man muss eine Kultur nicht vollständig verstehen, um sie respektieren oder bewundern zu können. Selbst wenn einem etwas fremd erscheint, besitzt es dennoch Schönheit und Wert. Die Perspektiven anderer einzunehmen, hilft Brücken zu bauen – und genau das treibt mich in allem an, was ich tue.

Josipa Palac. Foto: Ivett Angeles Litano.
Josipa Palac, Visionärin hinter den „Costumes of the World“ und den Long Nights of Interculturality. Foto: Ivett Angeles Litano.

Wie würden Sie die Kernmission von ICDO in wenigen Worten beschreiben?

Förderung kultureller und biologischer Vielfalt, Stärkung von Gemeinschaften und Brückenbau durch inklusive Projekte.

Was möchten Sie, dass die Menschen von Ihren Veranstaltungen mit nach Hause nehmen?

Eine Neugier, mehr über andere zu erfahren – und vielleicht etwas Neues, das ihren Blick auf die Welt bereichert. Ich hoffe, sie fühlen sich inspiriert, offener – und haben Lust, wiederzukommen, um sich weiter zu verbinden und Neues zu entdecken.

Wie entstand die Idee, die kulturelle Vielfalt der Welt durch traditionelle Trachten zu zeigen?

Das kam ganz natürlich. In Nationaltrachten steckt so viel Ausdruck – Geschichte, Werte, Ästhetik und kultureller Stolz. Es war nur logisch, dass wir beim Feiern von Kulturen auch etwas so Visuelles und Bedeutsames einbeziehen. Es ist eine beeindruckende und freudvolle Art, Horizonte zu öffnen.

Josipa Palac. Foto: Ivett Angeles Litano.
Josipa Palac. Foto: Ivett Angeles Litano.

Wie organisieren Sie die Teilnahme so vieler Länder und Gemeinschaften?

Die größte Herausforderung ist die Zeit – wie können wir so viele Teilnehmer:innen in ein einziges Programm integrieren? Alle investieren unglaublich viel Liebe und Einsatz – von Gemeinschaften aus so weit entfernten Ländern wie den Philippinen, Paraguay, Peru oder Aserbaidschan. Unser Ziel ist es, jedem den Raum zu geben, den er verdient – das ist eine echte Herausforderung, aber auch eine wunderschöne Verantwortung. Trotz aller Hindernisse strahlen die Teilnehmer:innen mit unglaublichem Engagement.

Brücken bauen gegen Polarisierung

Gerade jetzt – angesichts zunehmender Polarisierung, Hassrede und Angst vor dem „Fremden“ – brauchen wir Räume, die uns an den Wert von Vielfalt erinnern. Migrant:innen und andere Kulturen haben so viel beizutragen. Veranstaltungen wie unsere sind kleine, aber kraftvolle Erinnerungen daran, dass Vielfalt eine Stärke ist – keine Bedrohung. Sie sind ein Gegenmittel gegen Angst und eine Feier der Einheit in der Verschiedenheit.

Josipa Palac. Foto: Ivett Angeles Litano.
Josipa Palac, eine starke Stimme für Dialog und globale Zusammenarbeit. Foto: Ivett Angeles Litano.

Zur Ausgabe 2025

Was wird es Neues bei der „Costumes of the World“-Show 2025 geben?

Wir begrüßen einige überraschende neue Länder und bringen frischen Wind in die Essensstände – inklusive beliebter Klassiker wie kubanische Mojitos! Außerdem setzen wir uns mit zeitgenössischen Themen wie KI und Kultur auseinander und eröffnen einen Dialog zwischen Tradition und Innovation.

Welche Botschaften möchten Sie dieses Jahr besonders betonen?

Dass Kultur eine Form von Reichtum ist – und dass sie Hand in Hand mit Technologie wachsen kann. Wir möchten dazu anregen, darüber nachzudenken, wie wir Technologie nutzen: um Welten zu verbinden, nicht zu trennen. Und zu erforschen, wie Innovation Nachhaltigkeit und Inklusion fördern kann.

Welche weiteren Projekte plant ICDO für die Zukunft?

Wir setzen uns besonders für die Fortführung und Erweiterung des Projekts Maya Voice ein. Es gibt noch so viel zu tun, um Bewusstsein zu schaffen, Fehlrepräsentationen entgegenzuwirken und indigene Gemeinschaften – insbesondere Frauen – zu unterstützen. Wir glauben an die Kraft kollektiven Handelns und laden alle ein, Teil dieser Reise zu sein.

Long Nights of Interculturality 2025

Vom 22. bis 28. September 2025 organisiert ICDO die 8. Ausgabe der „Long Nights of Interculturality“, eines der bedeutendsten Kulturevents in Wien, Österreich.

Mehr als nur eine Veranstaltung – es ist eine Bewegung, die den Reichtum unserer globalen Gemeinschaft feiert, Verständnis, Begegnung und Zusammenarbeit zwischen Kulturen fördert. Unter dem Motto #SafeguardingDiversity wird Wien eine unvergessliche Woche an einigen der prominentesten Veranstaltungsorte erleben.

Programm-Highlights

Podiumsdiskussion: “Coded Culture: Diversity in the Age of Artificial Intelligence”
• Montag, 22. September 2025 • 18:00 Uhr

ICDO’s Costumes of the World Show – Rathaus Festsaal
• Dienstag, 23. September 2025 • 18:00 Uhr

Kunstausstellung: “Culture, Innovation & Sustainability”
• Donnerstag, 25. September 2025 • 18:00 Uhr

Dokumentarfilme & Kurzfilme
• Sonntag, 28. September 2025

Weitere Informationen und Tickets: www.icdo.at | info@icdo.at

ICDO’s Long Nights of Interculturality 2025
ICDO’s Long Nights of Interculturality 2025
Letzte Änderung am Sonntag, 14 September 2025 20:32
Redaktion

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