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Sonntag, 14 September 2025 10:39

Österreich treibt die Naturwissenschaften in die digitale Zukunft

Von
v.l.n.r.: Dr. Ronald Maier (Vizerektor für Digitalisierung und Wissenstransfer, @Universität Wien); Dr. Robert Lindner (Direktor, Haus der Natur Salzburg); Dr. Katrin Vohland (Generaldirektorin und wissenschaftliche Geschäftsführerin, NHM Wien); Eva-Maria Holzleitner, BSc, (Bundesministerin für Frauen, Wissenschaft und Forschung) Mag. Heimo Rainer (Projektleiter OSCA und Direktor der Botanischen Abteilung, NHM Wien); Dr. Dimitris Koureas (Managing Director DiSSCo, Naturalis Biodiversity Center, Leiden, Niederlande) © Naturhistorisches Museum Wien/APA-Fotoservice/Schedl

Im Naturhistorischen Museum Wien wurde bei der Pressekonferenz „Österreichs Naturwissenschaften 2.0: Digital – Innovativ – Europäisch“ die Vorreiterrolle Österreichs bei der digitalen Öffnung naturwissenschaftlicher Sammlungen hervorgehoben. Am 12. September 2025 kamen Expert:innen aus Wissenschaft, Politik und internationalen Institutionen zusammen, um die strategische Bedeutung dieses Schrittes zu unterstreichen.

Mit dem Beitritt zur europäischen Forschungsinfrastruktur DiSSCo (Distributed System of Scientific Collections) integriert sich Österreich in ein internationales Netzwerk, das die Digitalisierung und Standardisierung naturwissenschaftlicher Bestände in ganz Europa vorantreibt. Damit stärkt das Land nicht nur seine Position im globalen Kontext, sondern setzt auch ein klares Signal für die Zukunft der Biodiversitätsforschung.

Die nationale Umsetzung erfolgt über das Konsortium OSCA (Open Scientific Collections Austria), das Museen, Universitäten und andere wissenschaftliche Einrichtungen bündelt. Unter der Koordination des Naturhistorischen Museums Wien und mit Unterstützung des Bundesministeriums für Frauen, Wissenschaft und Forschung vertritt OSCA Österreich als Knotenpunkt von DiSSCo in Europa. Bereits rund 15 Millionen Objekte wurden digitalisiert – ein beachtlicher Fortschritt, angesichts der insgesamt mehr als 56 Millionen Sammlungsstücke, die in Österreichs naturwissenschaftlichen Einrichtungen aufbewahrt werden.

Die Digitalisierung bedeutet dabei weit mehr als reine Fotografie oder Katalogisierung. Ziel ist es, einen gemeinsamen, standardisierten virtuellen Zugang zu schaffen, der weltweit sowohl der Forschung als auch der interessierten Öffentlichkeit verlässliche Informationen bietet. Moderne Technologien wie künstliche Intelligenz und robotergestützte Verfahren sollen die massenhafte Erfassung und Bearbeitung dieser Bestände ermöglichen.

Der Nutzen dieses Projekts reicht weit über die Wissenschaft hinaus. Digital zugängliche Sammlungen bilden die Grundlage für den Artenschutz und die Biodiversitätsforschung, sind entscheidend für die Bewältigung der Klimakrise und sichern stabile Ökosysteme – und damit auch die menschliche Gesundheit. Gleichzeitig stellen sie ein bedeutendes kulturelles Erbe dar und stärken durch offenen Zugang die Demokratie.

Anschauliche Beispiele sind das Herbar der Universität Wien mit rund 1,5 Millionen botanischen Belegen, darunter mehr als 15.000 Typusexemplare von internationalem Rang, oder die umfangreichen zoologischen Sammlungen des Landes, die in ihrer Vielfalt einzigartig sind.

Mit OSCA und DiSSCo legt Österreich somit den Grundstein für die Forschung von morgen – damit künftige Generationen auf verlässliche Daten, intakte Ökosysteme und gesichertes Wissen über die Vielfalt des Lebens bauen können.

Mehr Informationen: osca.science

Letzte Änderung am Sonntag, 14 September 2025 10:45
Redaktion

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