Harald Mahrer, Präsident der Wirtschaftskammer Österreich betonte in seiner Eröffnungsrede die Bedeutung einer engen Zusammenarbeit zwischen Forschung und Unternehmertum. „Ohne Forschung gibt es keine Zukunft“, sagte er. Mahrer lobte den Forschungsdrang und die Kreativität der Konferenzteilnehmer:innen und forderte dazu auf, diesen Entdeckergeist zu fördern und die Rahmenbedingungen für innovative Projekte zu verbessern. Der Erfolg der Forschung hängt nicht nur von staatlicher Unterstützung ab, sondern auch vom Engagement der Unternehmen. „Exzellenz und Qualität funktionieren heutzutage am besten, wenn sie gemeinschaftlich erreicht werden.“
Dr. Christoph Huber, Gründer und Aufsichtsratsmitglied BioNTech, sprach über seine Erfahrungen im Bereich Risikokapital und betonte, wie entscheidend es ist, junge Wissenschaftler:innen zu unterstützen und innovative Ideen in Europa zu halten. Dr. Huber wies darauf hin, dass oft ein „tödlicher Graben“ zwischen staatlich geförderter Forschung und dem Markteintritt besteht, den es zu überwinden gilt.
Carmen Possnig, Forscherin und Reserveastronautin der Europäischen Weltraumagentur ESA, sprach über die Bedeutung der interdisziplinären Zusammenarbeit und die Notwendigkeit, junge Menschen für Wissenschaft und Forschung zu begeistern. Sie unterstrich, wie wichtig es ist, die Begeisterung für Forschung schon in der frühen Bildung zu fördern, um ein nachhaltig innovatives Umfeld zu schaffen.
Forschungsstandort Österreich – unser Weg an die Spitze
Helga Nowotny, Gründungsmitglied und ehemalige Präsidentin des Europäischen Forschungsrats, eröffnete die Diskussion mit einer positiven Bewertung des derzeitigen Forschungsstandorts, betonte jedoch, dass erhebliche Anstrengungen erforderlich seien, um weiterhin attraktiv für junge Talente und internationale Unternehmen zu bleiben.
Martin Polaschek, Bundesminister für Bildung, Wissenschaft und Forschung, erläuterte die Exzellenzinitiative "excellent=austria" sowie die Emerging Fields in Österreich und betonte, dass Exzellenz das leitende Prinzip in der Forschung sein müsse. „Es geht nicht darum, uns auf bestimmte Themen zu fixieren. Wir müssen ergebnisoffen bleiben und dürfen keine forschungspolitischen Monokulturen entstehen lassen,“ erklärte Polaschek.
Leonore Gewessler, Bundesministerin für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie, sprach über die Prioritäten der angewandten Forschung und die Bedeutung der Innovationspolitik im Kontext des Klimaschutzes. Sie betonte, dass trotz der Notwendigkeit von Ergebnisoffenheit eine klare Problem- und Lösungsorientierung in der angewandten Forschung unverzichtbar sei.
Martin Kocher, Bundesminister für Arbeit und Wirtschaft, erklärte die Bedeutung der Positionierung Österreichs als Wissenschafts- und Innovationsstandort auf europäischer Ebene. „Wir brauchen die Unterstützung der Öffentlichkeit, um die demokratische Grundlage für Investitionen in Forschung und Entwicklung zu sichern“, erklärte Kocher. Er betonte auch die Bedeutung der Kooperation zwischen Unternehmen und Forschungseinrichtungen.
Claudia Plakolm, Staatssekretärin für Jugend und Zivildienst und designiert für Digitalisierung, unterstrich die Notwendigkeit, junge Menschen zu ermutigen und zu begeistern. „Wir müssen die Neugierde und das Interesse an Wissenschaft und Technologie fördern, um junge Talente für die Forschung zu gewinnen“, sagte Plakolm.
Die Panelteilnehmer:innen waren sich einig, dass Österreich in der Lage ist, seine Position als Forschungsstandort zu festigen und weiter auszubauen, wenn es gelingt, die Zusammenarbeit über institutionelle Grenzen hinweg zu stärken und die Bedeutung der Forschung in der Öffentlichkeit hervorzuheben.
Die Podiumsdiskussion endete mit dem Appell, gemeinsam die Rahmenbedingungen für eine erfolgreiche Zukunft der Forschung zu schaffen. Denn Österreich hat die Ressourcen und das Potenzial, eine führende Rolle in der europäischen Forschungslandschaft einzunehmen, wenn die richtigen Strategien umgesetzt werden.
Die FTI-Konferenz „Starke Forschung, starker Standort“ war ein wichtiger Schritt, um die richtigen Weichen für die Zukunft zu stellen. Die erarbeiteten Ideen und Diskussionen sollen in die forschungspolitischen Prioritäten der nächsten Regierungsperiode einfließen und den Weg für eine starke Innovationslandschaft in Österreich ebnen.