Sandhya Bodah ließ sich von dem lateinamerikanischen und spanischen Flan inspirieren. Im Mittelalter wurde dieses Dessert während der Fastenzeit verzehrt. Damals begann man, es mit Zucker und Karamell zuzubereiten, wie wir es heute kennen. Obwohl Spanier und Latinos sehr viel Flan essen, gehen seine Ursprünge auf die Römerzeit zurück.
Zu unserer Überraschung ist die Gewinnerin Studentin der "Gastgewerbefachschule Judenplatz - GAFA -Tourismusschule”, genau wie der Gewinner des zweiten Wettbewerbs (Februar), Eduardo Rafael Madrid Casas.
Sandhya Bodah stammt ursprünglich von der ehemals kolonisierten Insel Mauritius, weshalb sie von der Idee ausging, zu zeigen, wie ähnlich, vielleicht mit kleinen Unterschieden, die Esskulturen auf den Inseln und in den kolonisierten Ländern sind.
Nach dem Abschluss ihres Bachelorstudiums in Soziologie und Geschichte zog Sandhya Bodah nach Wien, um ihrer Leidenschaft nachzugehen: dem Kochen und Backen. Im Juni wird sie ihre Ausbildung bei der GAFA beenden und hat sich bereits ihren neuen Job im asiatischen Restaurant "IKI" in Wien gesichert. “Während meiner beiden Praktika im Hotel Ragginger im Salzkammergut am Attersee und im Hotel BERGERGUT im Mühlviertel, habe ich verschiedene Situationen erlebt, die mir geholfen haben, meine Fähigkeiten und vor allem den Wert regionaler Produkte zu schärfen”, sagt Sandhya Bodah.
Die Preisverleihung fand am 22. Mai, im COLONO WIEN [Spanischer Gourmet Shop & Tapas Bar] in Anwesenheit der Direktorin des Magazins Maria Taramona, der Jury und Teil des Teams des Magazins Lobsang Taramona, sowie des COLONO-Managers Victor Garcia, der Herrn Javier Betoret vertrat, statt. Die Gewinnerin erhielt 200 Euro, ein Anerkennungsdiplom, ein Abonnement der Zeitschrift CulturaLatina, einen Gutschein für ein Abendessen im besten peruanischen Restaurant in Wien lima56 und einen Korb mit Gourmetprodukten von ausgezeichneter Qualität von COLONO WIEN.
Wieso gerade Spanien als Inspiration für dein Rezept?
Ich möchte dies mit dem von Lisa Heldke geprägten Begriff "cultural food colonialism" erklären: "Kochen und Essen von ethnischen Lebensmitteln – meist Lebensmittel von wirtschaftlich dominierten oder 'Dritte-Welt'-Kulturen... und stark motiviert durch Einstellungen mit tiefen Verbindungen zum westlichen Kolonialismus." Dies erklärt meine Teilnahme an dem Wettbewerb und warum ich gerade dieses Gericht gewählt habe, das sowohl in Mauritius als auch in Spanien typisch ist. In diesem Zusammenhang halte ich es für sehr wichtig, wie sich die kulinarische Vielfalt entwickelt hat, um dabei die Wurzeln zu betonen, wie ein Gericht ausgetauscht und in einem neuen kulturellen Kontext betrachtet wird. Da ich eine Studentin der Kulinarik bin, dachte ich, es neu zu erfinden und auf eine neue Art und Weise zu präsentieren, aber trotzdem bei meinen Wurzeln zu bleiben. Das ist auch der Grund, warum ich dachte, dass dies ein guter Weg sein könnte, mein Land zu repräsentieren und zu zeigen, wie ich die spanische Kultur mit der österreichischen und mauritischen Küche fusionieren kann, um die Exotik meiner Gerichte zu erhöhen.
Warst du schon einmal in Spanien?
Obwohl Spanien als Schmelztiegel bekannt ist, war ich noch nie dort. Ich hoffe wirklich, dass ich im kommenden Jahr die Basílica de la Sagrada Familia in Barcelona besuchen und das blaue Korallenmeer erleben kann, welches das spanische Festland küsst.
Wie findest du die lateinamerikanische und spanische Kultur?
Ich finde die spanische und lateinamerikanische Kultur sehr faszinierend, da sie ein kultureller Repräsentant dafür ist, wie sie aus der Kolonialisierung, kulturellen und historischen Entwicklungen herausgewachsen ist. Angefangen von der Musik, über die Folklorekulturen, das Essen und die Traditionen, fasziniert es mich immer wieder, wie viele Unterschiede und Gemeinsamkeiten bestimmte Länder über die internationalen Territorien hinweg zu bieten haben. Das bringt mich auch zu meinen mauritischen Wurzeln zurück, denn auch wenn wir durch das Meer getrennt sind, haben wir auf die eine oder andere Weise Ähnlichkeiten in unserem Essen und unserer Kultur. Ein Aspekt, der in der Lateinamerikanischen wichtig ist, ist die Kreolische, die auch auf Mauritius weit verbreitet ist. Das zeigt, dass die Kultur uns auf die eine oder andere Weise verbindet! Das ist, was uns einzigartig macht. Ich finde, dass Ihr Magazin eine gute Darstellung der Kulturen bietet und zeigt, wie kulturelle Vielfalt nebeneinander existieren kann.
Über den Wettbewerb
Das Magazin CulturaLatina organisiert gemeinsam mit seinen Kooperationspartnern, Veranstaltern und Sponsoren: lima56 [Peruanisches Restaurant in Wien] - COLONO WIEN [Spanischer Gourmet Shop & Tapas Bar] - Österreichisches Lateinamerika-Institut - Lateinamerikanischer Kulturverein "Churúm-Merú" und die Taramona Werbeagentur den lateinamerikanischen spanischen Rezeptwettbewerb "CocinaLatina" als Anreiz für alle, ihre Phantasie in der Küche auf die Probe zu stellen und zur Unterstützung der kulturellen Identität und Vielfalt, sowie als kreative Aktivität.
Haben Sie schon einmal daran gedacht, dass wir durch die Herstellung von Lebensmitteln unsere Kultur wiederbeleben? Die kulinarische Welt und die Zubereitung ihrer Gerichte ist ein Raum, um Identität und Vielfalt zu erleben. Die Globalisierung hat dazu beigetragen, dass die Menschen das vergessen haben, aber wir alle tragen in unseren Erinnerungen und Genen die Kultur, in der wir aufgewachsen sind. Wenn wir kochen, lassen wir diese Kultur wieder aufleben und selbst wenn sich unsere TeilnehmerInnen von anderen Rezepten inspirieren lassen, schaffen und verwurzeln sie damit einen Teil ihrer Traditionen.
Ein großes Dankeschön an unsere Sponsoren und Organisatoren:
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