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Mittwoch, 28 Mai 2025 00:38

Argentinischer Festakt in Wien: Mai-Revolution und Flaggenversprechen

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Christian Koidl, Präsident der Österreichisch-Argentinischen Gesellschaft, und Gustavo Rodolfo Zlauvinen, Botschafter der Argentinischen Republik in Österreich Foto: CulturaLatina

Zur Feier des Nationalfeiertags der Argentinischen Republik organisierte die Botschaft in Österreich eine feierliche Zeremonie im Donaupark in Wien. Dabei wurden zwei zentrale Momente der nationalen Identität gewürdigt: die Mai-Revolution, die den Beginn des Unabhängigkeitsprozesses markierte, und das Treueversprechen an die Flagge, das sich an im Ausland lebende Argentinier richtet, die bisher keine Gelegenheit hatten, dieses abzulegen.

Die Veranstaltung fand vor der Büste von General José de San Martín statt. Dort wurde eine Blumenspende zu Ehren des Befreiers niedergelegt, gefolgt vom symbolischen Entrollen der Nationalbänder und dem Abspielen der Nationalhymnen von Argentinien und Österreich.

In seiner Rede betonte S.E. Botschafter Gustavo Rodolfo Zlauvinen die fortdauernde Gültigkeit der Ideale des Mai: „Unabhängigkeit bleibt ein Ziel im Aufbau, kulturell, wirtschaftlich und institutionell.“ Er hob zudem die Notwendigkeit hervor, Argentinien in einer sich wandelnden Welt neu zu positionieren und dabei die Werte Freiheit, Selbstbestimmung und internationale Zusammenarbeit zu stärken.

Doble conmemoración argentina en Viena: Revolución de Mayo y Promesa a la Bandera. Foto: CulturaLatina
S.E. Gustavo Rodolfo Zlauvinen, argentinischer Botschafter, während seiner Ansprache. Foto: CulturaLatina
Doble conmemoración argentina en Viena: Revolución de Mayo y Promesa a la Bandera. Foto: CulturaLatina
Der Präsident der Österreichisch-Argentinischen Gesellschaft, Christian Koidl, während seiner Ansprache. Foto: CulturaLatina
Doble conmemoración argentina en Viena: Revolución de Mayo y Promesa a la Bandera. Foto: CulturaLatina
v.l.n.r.: Präsident der Österreichisch-Argentinischen Gesellschaft, Christian Koidl; Vizepräsident, Ehrensenator Walter Gerbautz; Christa Kattirs; und Felix Ratcliffe, Generalsekretär, gemeinsam mit Persönlichkeiten aus dem politischen Bereich. Foto: CulturaLatina
Doble conmemoración argentina en Viena: Revolución de Mayo y Promesa a la Bandera. Foto: CulturaLatina
Luca, Lina und Zoe zusammen mit dem Botschafter nach dem Ablegen des Treueversprechens an die Flagge. Foto: CulturaLatina
Doble conmemoración argentina en Viena: Revolución de Mayo y Promesa a la Bandera. Foto: CulturaLatina
Walter Gerbautz, Gabriela Orfei -Assistentin des Botschafters und Ständige Vertreterin bei den Internationalen Organisationen in Wien, sowie Botschafter Gustavo Rodolfo Zlauvinen. Foto: CulturaLatina
Doble conmemoración argentina en Viena: Revolución de Mayo y Promesa a la Bandera. Foto: CulturaLatina
Die argentinische Gemeinschaft feierte gemeinsam mit dem Botschafter und Behördenvertretern ein Begegnungstreffen anlässlich des Nationalfeiertags. Foto: CulturaLatina
Doble conmemoración argentina en Viena: Revolución de Mayo y Promesa a la Bandera. Foto: CulturaLatina
Weine von Bodega Norton, einem der Sponsoren der Veranstaltung, bei der Feier des Nationalfeiertags in Wien. Foto: CulturaLatina

Zlauvinen erinnerte mit Stolz daran, dass die bilateralen Beziehungen zwischen Argentinien und Österreich seit über 150 Jahren bestehen – seit der Eröffnung der ersten argentinischen Vertretung im damaligen Österreichisch-Ungarischen Kaiserreich im Jahr 1870. „Österreich ist heute ein strategischer Partner mit bedeutenden Investitionen in Schlüsselsektoren wie Weinbau, Technologie, Energiewende und künstlicher Intelligenz“, erklärte er und dankte insbesondere Bodegas Norton, im Besitz der Familie Swarovski, für ihre Unterstützung der Veranstaltung.

Ein zentrales Thema seiner Ansprache war die Rolle der jungen Generation. Er würdigte die Rekordbeteiligung argentinischer Jugendlicher am „Work and Holiday“-Programm in Österreich im Jahr 2024 als „ein deutliches Zeichen für die Dynamik, Lebendigkeit und das Potenzial unserer Beziehungen“.

Unter den Anwesenden befanden sich der österreichische Außenminister, Botschafter Maximilian Hennig, der Präsident des argentinischen Nuklearprogramms, Demián Reidel, sowie der Präsident der Österreichisch-Argentinischen Gesellschaft, Christian Koidl. Auch weitere Persönlichkeiten aus dem diplomatischen Korps sowie Mitglieder des Vorstands der Gesellschaft nahmen teil.

Präsident Christian Koidl hob in seiner Ansprache die kontinentale Bedeutung San Martíns sowie das historische Engagement beider Länder hervor. Er unterstrich die Notwendigkeit, der Jugend echte Chancen zu eröffnen, und betonte insbesondere die Rolle von Kultur, gegenseitigem Respekt und internationaler Zusammenarbeit als Grundpfeiler einer stabilen und dauerhaften Beziehung.

Treueversprechen an die Flagge

Einer der bewegendsten Momente der Feier war das Treueversprechen an die argentinische Flagge, abgelegt von den Kindern Lina, Luka und Zoe unter Anleitung des Botschafters. Dieser symbolträchtige Akt, der jährlich in Auslandsvertretungen für im Ausland lebende Kinder durchgeführt wird, steht für das Bekenntnis zur Heimat über Grenzen hinweg. „Das ist einer der Momente, die mich am meisten berühren“, sagte Zlauvinen, „weil es die Zuneigung und Treue bekräftigt, die wir für unsere große Nation empfinden – unabhängig von der Entfernung.“

Einheit in der Vielfalt

Der Botschafter zitierte Papst Franziskus und erinnerte an eine seiner bedeutendsten Lehren: „Einheit ist nicht Gleichförmigkeit, und Vielfalt ist keine Spaltung. Wahre Harmonie entsteht durch das Anerkennen und Wertschätzen der Unterschiede.“ Zlauvinen betonte, dass dieses Zitat nicht nur den Geist der Feierlichkeit widerspiegele, sondern auch die Dialogbereitschaft verkörpere, die das Verhältnis zwischen Argentinien und Österreich präge. Gleichzeitig zeige es die Herausforderungen und Chancen, mit denen sich Wirtschaftsblöcke wie der Mercosur und die Europäische Union beim Aufbau respektvoller und dauerhafter Konsense konfrontiert sehen.

Die Veranstaltung endete mit einer Verkostung argentinischer Weine und traditioneller Empanadas in einer Atmosphäre von Identität und Feierlichkeit.

 

Letzte Änderung am Mittwoch, 28 Mai 2025 01:00
Redaktion

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