Seit Jahren ist es ein Rätsel, wer diese Idee hatte. Die Antwort ist, dass sie von dem Jazzmusiker, Komponisten und Produzenten Herbie Hancock (der auch der Präsident des American Jazz Institute ist) und der ehemaligen UNESCO-Direktorin Audrey Azoulay stammt.
Laut Hancock ist Jazz extrem wichtig, weil er eng mit der Gleichberechtigung der Geschlechter, der Einheit und dem Frieden verbunden ist. Außerdem trägt er zum sozialen Wandel bei und schafft Möglichkeiten für Debatten, interkulturellen Dialog und Toleranz. Auf der anderen Seite ermöglicht er die Schaffung neuer Ideen für die Welt der Künste, da er die Interpretation und Innovation für die Entstehung neuer Musikstile erleichtert.
Zufälligerweise wurde im selben Jahr (2011) in Medellin (Kolumbien) The Jazz Club geboren, der am 23. Juli von dem Historiker und Architekten Christian Salgado gegründet wurde, ein Ort, an dem sich LiebhaberInnen und SammlerInnen dieses historischen und wunderbaren Genres treffen, einschließlich besonderer Gäste, sowohl aus Kolumbien, als auch aus anderen Ländern und sogar Studenten von verschiedenen Universitäten. Der Club hat auch ein Radioprogramm, das am Freitagabend ausgestrahlt wird.
Die Idee entstand, weil man vor Jahren entdeckte, dass einige Musikgeschäfte Jazz-CDs für SammlerInnen importieren mussten, mit dem Nachteil, dass sie sehr teuer waren, weil Jazz heutzutage ein nicht-kommerzielles Genre ist.
Die ersten Jazz-Aufnahmen wurden im frühen 20. Jahrhundert gemacht, hauptsächlich 1917 durch 78 RPM Singles. Die erste Jazz-LP in der Geschichte der aufgenommenen Musik war jedoch wiederum das erste Live-Doppelalbum, das Mitte der 50er Jahre veröffentlicht wurde mit dem Titel BENNY GOODMAN FAMOUS 1938 CARNEGIE HALL CONCERT. Kurioserweise war der Inhalt dieses Albums bereits 1948 in einem Box-Set von 12 Singles zu 78 mit 3 Tracks auf jeder Seite herausgebracht worden. 1986 veröffentlichte das Label Columbia (heute Sony Music) erstmals die ersten Jazz-CDs in der Reihe Columbia Jazz Masterworks, die auch auf LP erschien, mit Material, das direkt von 78-RPM-Mastern übertragen wurde.
Später, 1997, zum 80. Jahrestag der ersten Aufnahmen, brachte Columbia die jahrelang eingestellte Serie Jazz Masterworks und Alben aus den 50er, 60er und 70er Jahren wieder heraus. Gleichzeitig präsentierte es die Columbia Jazz-Serie mit von 78ern übertragenem Material. Der einzige Unterschied ist, dass all dies durch ein spezielles System restauriert und remastered wurde, das die Restaurierung und Rettung von historischen Aufnahmen ermöglicht, die angeblich nicht mehr zu retten waren. Laut Zeugenaussagen kostete die Restaurierung und das Remastering dieser Plattenjuwele aufgrund des Verfalls und des Zustands der Originalmaster Millionen von Dollar. ♦
Über Carlos Federico Blodek
Carlos Federico Blodek wurde am 4. Juli 1977 in Medellín (Kolumbien) geboren. Seine Liebe und Leidenschaft für Musik entstand bereits in seiner Kindheit, so dass er schon mit fünf Jahren begann Langspielplatten zu sammeln. Schon sehr früh entschied er sich, alles über Musikwissenschaft, Musikgeschichte und Musikkultur zu erforschen und empirisch zu lernen. Seine Anfänge in der Musikindustrie begannen 1993, als er in einem kleinen Musikgeschäft als Verkäufer, Promoter und Kundenberater anfing, wo er bis zum Jahr 2000 während der Ferienzeit arbeitete.
Im Jahr 2001 machte Blodek seinen Abschluss als Radiotechnischer Produzent, wo er neben Radio-Sprecher und Kommunikation auch Tontechnik, Mastering und Restauration lernte. 2004 trat er dem Codiscos-Label bei, wo er in der künstlerischen Abteilung als Historiker und A & R Manager sowie Arrangeur für Spezial-CDs arbeitete. Dort schrieb er auch die Biografien und historischen Notizen in die Folder. Er arbeitete im Bereich Vertrieb und Marketing mit, masterte mehrere CDs und war Redakteur für das inzwischen eingestellte Online-Radio des Unternehmens. Er schrieb auch Biografien für die ersten Seiten der Website und war für die Organisation und Inventarisierung des Archivs von Tonbandaufnahmen, LPs, Videos und Backups verantwortlich. Bei mehreren Gelegenheiten wurde er von Universitätsstudenten der Kommunikation und des Journalismus, sowie für verschiedene Medien interviewt.♠