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Mate Tee: Gesundes Ritual

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Auf den ersten Blick sind die Unterschiede zwischen Österreich und Argentinien (das angeblich „westlichste“ Land Südamerikas) nicht groß.

Aber je genauer man hinschaut, desto mehr Unterschiede erkennt man. Der bei uns allgegenwärtige Kaffee ist dort gar nicht mal so populär. Anstelle dessen trinkt man bei fast jeder sich bietenden Gelegenheit Mate Tee.

Schon lange Zeit vor der Kolonialisierung der Ureinwohner durch Europäer tranken diese Mate Tee. Das Volk der Guarani gilt als „Entdecker“ des Mate Tees. Die Guarani waren, und sind es teilweise bis heute, in den Gebieten der heutigen Staaten Argentinien, Bolivien, Brasilien, Paraguay und Uruguay heimisch. Sie gossen die zerkleinerten Blätter des wildwachsenden Mate Strauches (Ilex paraguariensis) auf. Traditionell wird der Tee aus einem ausgehöhlten Flaschenkürbis - der sogenannten calabaza -  getrunken. Heute gibt es auch calabazas aus Holz, Porzellan, Metall, Plastik und Horn. Da der Tee lose in das Gefäß gegeben wird, verwendet man zum Trinken eine bombilla, eine Art Strohhalm mit Sieb. Damit verhindert man, dass unliebsame Teepartikel mitgetrunken werden.

Der Geschmack von Mate Tee ist vielseitig, wobei die Grundnote intensiv erdig und rauchig ist. Je nach Geschmackssinn können einige sogar das in geringen Mengen enthaltene Vanillin herausschmecken. Da für einen Aufguss auch deutlich mehr Yerba (also die zermahlenen Blätter) gebraucht wird, als wir es von den Teebeuteln kennen, ist der starke Geschmack manchmal ungewohnt für Nichttrinker. Durch das viele Koffein regt Mate Tee zusätzlich den Kreislauf und den Stoffwechsel an, welches ihm zu einer interessanten Abwechslung zu Kaffee macht. Nachgesagt werden ihm auch eine hungerstillende Wirkung. Ein kleiner Wermutstropfen ist, dass über Feuer geröstete Sorten bei exzessiven Konsum unter Verdacht stehen Tumorerkrankungen auslösen zu können. Es gibt aber mittlerweile genug Marken, welche davon absehen ihren Tee auf diese Weise zu rösten.

Aber der eigentliche Grund, weshalb man Mate Tee derart mit der südamerikanischen Kultur verbindet, ist sicherlich die Kultur rundherum. Das Teetrinken ist ein Ritual im Leben – mehr als 80% der Argentinier trinken regelmäßig. Oft wird er zudem in Gesellschaft konsumiert, wobei die Gewohnheiten von Region nach Region variieren. Das Grundprinzip bleibt aber oft gleich: Der Gastgeber trinkt meistens die erste calabaza, weil diese am bittersten schmeckt. Danach schenkt er der Reihe nach für die anderen aus, bis er selbst wieder an der Reihe ist. Dabei wird immer aus demselben Gefäß und demselben Strohhalm getrunken.

In Österreich ist Mate Tee noch nicht so weit verbreitet wie in Lateinamerika, aber durchaus im gut sortierten Fachhandel, oder online (z.B. www.matee.at) erhältlich.

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