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Sonntag, 03 September 2017 07:09

Dr. Steven Engelsman: „Betrachtet das Museum als euer Zuhause“

Von

Interview: Sonia Muhm & María Taramona | Transkription: Tabea Christa

CulturaLatina im Interview mit dem Direktor des Weltmuseums anlässlich der bevorstehenden Wiedereröffnung am 25. Oktober 2017.

Das Weltmuseum Wien – früher Völkerkundemuseum – war 3 Jahre für Umbauarbeiten und Neugestaltung der Ausstellungen geschlossen. Beim Pressegespräch im Mai 2017 präsentierte der Direktor des Weltmuseum, Dr. Steven Engelsman, das neue Haus als „Treffpunkt für Menschen aller Kulturen wo Begeisterung für und Wertschätzung von kultureller Vielfalt gelebt und vermittelt werden“ (CulturaLatina.at berichtete online). Der aus den Niederlanden stammende Steven Engelsman ist seit 2012 Direktor des vormaligen Museums für Völkerkunde (jetzt Weltmuseum Wien). Steven Engelsman studierte an der Universität Utrecht Mathematik und Wissenschaftsgeschichte und war Direktor des Rijksmuseum voor Volkenkunde in Leiden, wo er bereits vor 20 Jahren von einem Wunsch hörte, der mit Wien zu tun hat.
CulturaLatina hatte die Gelegenheit für ein Gespräch mit Direktor Engelsman. Das Interview führten Sonia Muhm und María Taramona.

Muhm: Was hat die Habsburger Dynastie zum Sammeln inspiriert?
Engelsman: Ja, es hat die Habsburger das inspiriert, was so viele große Sammler, in Europa insbesondere, eigentlich ab der Renaissance ab dem 16 Jahrhundert interessiert hat. Man wollte gerne die Welt zusammen bringen in seinen Sammlungen, in Kunstkammern und in Kunstsammlungen, weil man damit das Gefühl hatte, einen Zugang zu haben zur Welt draußen, zu dem Sozialen, zu den Wissenschaftlichen, zu der Natur, zu der Kunst. Und das gehörte zur Bildung. Das gehörte zur Erziehung und da gehörte dazu auch Einfluss nehmen zu können. Sammlungen waren wirklich ein ganz wichtiges Instrument für die Ausbildung der leitenden Persönlichkeiten. Das Haben einer Sammlung war etwas unglaublich wichtiges. Das hat zu mehr Ehre und Glorie der eigenen Position gedient. Je wichtiger die Sammlung, je einzigartiger die Objekte, ja das machte den Sammler selber wichtiger und wichtiger. Die Habsburger waren natürlich eine Dynastie, der es daran gelegen war, eine wichtige Dynastie zu sein in Europa. Eine der wichtigsten Dynastien. Diese Achse zwischen Spanien und Österreich mit Besitz in den nördlichen europäischen Staaten, den Niederlanden mit Statthaltern in Brüssel hat unglaublich gesammelt. Überall her, aus den Kolonien, auch aus den großen Kunstsammlungen in kunsthistorischen Museen, der flämischen Sammlungen - das ist alles über die Habsburger nach Wien gekommen und hat dazu beigetragen, den Ruhm der Habsburger zu vergrößern. Und da gehörte natürlich auch der Penacho de Moctezuma dazu, der Ende des 16. Jahrhunderts auf einmal bei Ferdinand II in Tirol Ambras auftauchte und erst 1800 nach Wien kam  Der flüchtete vor  Napoleon, kam nach Wien und wurde dann im Belvedere aufgehoben bis er Ende des 19. Jahrhunderts ins Naturhistorische Museum kam und dann 1926 hier ins Völkerkundemuseum.

Federkrone Moctezumas
Federkopfschmuck, Azteken, 16. Jh. – zu sehen im Saal „Geschichten aus Mesoamerika“ (Foto: © KHM-Museumsverband).

Muhm: Das ist Schicksal. Wussten Sie, dass es in Lateinamerika keine Penachos mehr gibt?
Engelsman: Naja, es gibt natürlich unglaublich viele Federkopfschmücke. Davon gibt es sehr viele. In ganz Lateinamerika und Nordamerika gibt es die natürlich, aber andere. Und so alt wie diesen gibt es halt keine mehr. Es ist auch ein ziemliches Wunder, dass es den noch gibt. Er ist so unglaublich zerbrechlich, wenn sie nur darauf schauen, dann geht er schon kaputt. (lacht)
Taramona: Mit zu starkem Blick
Engelsman: Das hält er nicht aus.

Muhm: Was haben Sie für den mexikanische Penacho gemacht und was möchten Sie in Zukunft tun?
Engelsman: Naja, wir wollen natürlich, dass der Penacho wieder sehr gut sichtbar ist. Wir wissen, dass der Penacho nicht auf Reisen gehen kann, das ist ausgeschlossen. Wirklich, wenn man mit ihm auf Reisen geht, dann kommt der nicht heil hin und zurück, das würde nicht gehen. Ich würde natürlich gerne dem mexikanischen Publikum den Penacho auch hier immer zur Verfügung stellen. Ich hab das mal meinen mexikanischen Kollegen vorgeschlagen: Machen wir doch den Saal wo der Penacho steht, auch zu einer Nebenstelle der mexikanischen Museen. Und machen sie in ihre mexikanische Website. Es gibt eine sehr schöne Website von INAH [Anm: Instituto Nacional de Antropología e Historia www.inah.gob.mx], wo die mexikanischen Museen zu sehen sind, und wo man so 360-Grad-Sichtungen der Museen machen kann. Ich hab gesagt, nehmen wir die Wiener Saal Sichtung für Amerika einfach dazu, damit sie dann im Virtuellen ihn wenigstens in der Nähe haben. Und das auch mit ihrer Sammlung zeigen können. Das Angebot wurde dann nicht sofort angenommen, aber das steht immer noch.

Muhm: Das ist ein interessantes Angebot.
Engelsman: Weil wir es eben physisch nicht hinkriegen, das nach Mexiko zu bringen, könnte man das so machen.

Muhm: Welche sind Ihre Lieblingsobjekte?
Engelsman: Ja wissen Sie, es sind so viele Objekte in diesem Haus. 200.000 Objekte werden hier aufbewahrt. Ähm, da kann man kaum ehrlich sagen, das ist jetzt mein Lieblingsobjekt und das nicht. Der Penacho ist natürlich ein wunderbares Objekt. Und seit der Kurator Doktor Gerard van Bussel mir mal gezeichnet hat, wie der Penacho in Wirklichkeit auf den Köpfen der Priester gestanden ist und wie das ausgesehen hat, finde ich ihn noch viel spannender als bislang. Sie kennen ihn auch bzw. eigentlich kennt jeder den Penacho als ein ziemlich flaches Objekt. Es liegt flach in einer Ebene und das ist es. Und man stellt sich dann vor, dass es wie ein Strahlenkamm auf dem Kopf eines Menschen steht. So war es aber gar nicht. Es war noch ein großer goldener Schnabel darauf, auch noch in Österreich. Der muss aber irgendwann im 18. Jahrhundert gestohlen worden sein, den gibt es nicht mehr. Aber man weiß aus Beschreibungen, dass es den Schnabel gegeben hat. Und dann ist der auf dem Kopf gestanden, mit dem Schnabel nach vorne und die Federn nach hinten und dann hat es wirklich wie ein unglaublich spannender Vogelkopf ausgesehen. Und dann ging es nicht so in die Breite, dann ging es eher nach hinten. Herr van Bussel hat das wunderschön gezeichnet.

Muhm: Und da kann man sich auch vorstellen, wie das alles war. Also das ist das Ziel von einem Museum, die Kultur der Vergangenheit wieder in die Gegenwart zu holen. Was wurde aus unseren Ursprüngen, unserer Herkunft?
Engelsman: Ja, genau, wo kommen wir her? Das ist schon, glaube ich, eine wichtige Aufgabe des Museums. Diesen Respekt und die Wertschätzung der Vergangenheit und der vergangenen Kultur - und die gilt es zu beleben und die zu unterstützen. Dass man nicht darauf schaut, also ob das was einfaches, primitives gewesen sein soll, das ist wirklich... das sind Hochkulturen.

Muhm: Sie sind ja Direktor, eine sehr wichtige Person. Was wollen Sie bewirken? Wie sehen Sie die Zukunft des Museums in 10 Jahren und darüber hinaus?
Engelsman: Ja, wissen Sie. Als Mission für das Haus haben wir festgestellt, also wir haben ja den neuen Namen gewählt „Weltmuseum Wien“, es geht um Menschen und die Mission des Hauses ist, dass es hier ein Treffpunkt für Menschen aller Kulturen sein soll, wo Wertschätzung, Führung, Begeisterung für kulturelle Vielfalt vermittelt werden.
Also es geht uns um den Kontakt zwischen Menschen und den Respekt und das Verständnis auch anderen Kulturen gegenüber. Das wollen wir erreichen. Insbesondere wollen wir, dass Schulklassen in das Museum kommen und auf der einen Seite in einem Saal über Migration „Welt in Bewegung“ lernen, dass seit Ur-beginn der Menschen, der Mensch über den Globus spaziert ist und sich anderswo niedergelassen hat. Und gerade aus diesen Kontakten von Menschen, dass dadurch kulturelle Entwicklung erst entstanden ist. Das sollte man verstehen. Es soll auch die Angst vor dem Fremden ein bisschen nehmen. Das ist glaube ich sehr wichtig in einer Zeit, wo die Xenophobie ziemlich vor der Haustüre steht und sie auch ziemlich kolportiert wird von verschiedensten Stimmen. Dem wollen wir ganz entschieden entgegenwirken.

Und auf der anderen Seite wollen wir natürlich, dass alle Besucher diese Kulturschätze, die nun einmal nach Österreich gekommen sind im Laufe der vergangenen 200 Jahre, genießen. Natürlich der Penacho ist schon ein bisschen älter, 400 Jahre. Und dass man eben in diesen Kammern auch versteht, wie es denn sein kann, dass diese Sachen alle nach Österreich gekommen sind, und warum. In jedem unserer Säle erklären wir, warum diese Sammlung nach Österreich gekommen ist. Das ist der Österreichbezug, den machen wir. Und das gibt eigentlich eine ganz andere Sicht auf die Geschichte Österreichs, als man so durchwegs hat. Österreich war viel mehr weltweit vernetzt, als man sich eigentlich denkt. Und ganz bestimmt heute ist Österreich ja eigentlich ein ziemlich kleines Land, das so hinter den Bergen liegt, wo nur 8 Millionen Leute leben, und keinen Zugang zu den Weltmeeren hat. Also was ist Österreich eigentlich für ein kleines Bauernland? Das ist es natürlich nicht! Österreich ist ziemlich international, vor allem Wien, aber es war ein großes Weltreich mit Beziehungen überallhin, was man schon gerne zeigt. Was mir da natürlich wichtig ist, ist dass die Leute aus den Herkunftsländern unserer Sammlung das sehen. Also uns ist natürlich wichtig, ich sag das ab und zu, also im Witz: Irgendwie sind wir ja das Bezirksmuseum für diejenigen, die einen Migrationshintergrund haben. Wenn Sie nach Ottakring gehen, in den 16. ins Bezirksmuseum, dann kriegen sie da die Ottakringer Geschichte und nicht die Migrationsgeschichte. Wenn Sie hier ins Haus gehen, hier sind ja eigentlich die Kulturschätze aus den Herkunftsländern der Mexikaner. Die finden Sie hier. Wenn ein Museum ein Bezirksmuseum für die Mexikaner in Wien ist, dann ist es dieses Haus. Deswegen ist es mir wichtig, dass man auch seine Feste hier feiert, dass man es hier als ein Zuhause sieht. Deswegen bin ich so froh über die Zusammenarbeit, die wir jetzt wieder haben, um hier den Día de los Muertos zu feiern hier im Haus. Ich habe mich immer gefragt, der Penacho spielt nicht direkt eine Rolle beim Día de los Muertos, aber, dass er in der Nähe ist, dass man in der Umgebung ist, wo auch dieser Kulturschatz aufbewahrt wird, hat vielleicht doch so seine Wirkung. Es macht den Ort zu einem besonderen Ort, auch für die Mexikaner in Wien.

Taramona: Wien ist multikulturell, Sie wissen schon, es gibt viele MigrantInnen aus aller Welt. Gibt es im Weltmuseum andere Sprachen außer Deutsch und Englisch?
Engelsman: Vorläufig, also jetzt haben wir es nicht. Weil uns einerseits der Platz fehlt. Wir haben einfach den Platz nicht um den Text aufzuhängen. Und zweitens hat uns auch die Zeit gefehlt, das zu tun.

Ausstellungsstücke im Baustellenbereich. (Fotos: © KHM-Museumsverband).
Ausstellungsstücke im Baustellenbereich. (Foto: © KHM-Museumsverband).

Taramona: Aber das ist schade.
Engelsman: Ja, aber das sind Sachen… Ja natürlich man hätte gerne den Mexiko-Saal auf Spanisch. Zum Beispiel. Das sind Sachen, die lassen sich im Laufe der Zeit über unsere Museums-App zum Beispiel machen. Wir eröffnen ja auch mit einer Museums-App. Da kann man Führungen machen, und die werden auch in anderen Sprachen angeboten. Bei der Eröffnung ist das nur Englisch und Deutsch, aber das mit den anderen Sprachen wird später gemacht.

Taramona: Bitte, ja, es gibt viele Schulen die heutzutage Spanisch anbieten und da die wertvollen Objekte auf Spanisch zu zeigen, das wäre wunderbar. Also nicht nur für das Weltmuseum, sondern auch für die Besucher: Studenten, Schüler, Kinder, das wäre ideal. Und mit der Modernisierung, wie steht das Museum? Ich weiß, es ist alles renoviert, aber welche technologischen Innovationen sind geplant?
Engelsman: Es gibt so einiges auch noch an technischer Innovation. Es ist ziemlich viel audiovisuelles Material in den Sälen, also ziemlich viele Bildschirme und auch Touchscreens. Also da gibt es schon einiges zu erleben. Und es gibt auch eine wunderschöne Museums-App, also wo auch ein Spiel dabei ist für Gamer. Für Gamer ist da also auch was dabei, man kann auch zuhause was anfangen mit dem Game. Ich verrate Ihnen jetzt nicht worum es geht in dem Game, aber irgendwann muss man ins Museum kommen und muss man es hier fertig machen. Also das ist schon so eine Überraschung. Es gibt eine Reihe von Überraschungen.

Taramona: Wirklich? Ich bin gespannt. Sie haben vorher über Schulen gesprochen, also gibt es ein konkretes Programm für Schüler?
Engelsman: Also im Augenblick wird das Programm gerade gemacht. Es haben gerade am 1. Juni sechs Kulturvermittlerinnen bei uns angefangen, unter der Leitung unserer Kuratorin für Kulturvermittlung [Anm: Mandana Roozpeikar] und die entwickeln jetzt in den kommenden Monaten die Schulprogramme und überhaupt Führungsprogramme, aber unter anderem Schulprogramme. Das ist natürlich unser Ziel, dass dieses schöne, österreichische System der Wienwochen, wo Schüler aus ganz Österreich mal während ihrer Schulzeit eine Woche lang in Wien sind und Wien kennenlernen, dass diese Schulklassen alle hier ins Museum kommen. Deswegen werden wir demnächst, mit der zuständigen Dame im  Unterrichtsministerium ein Gespräch führen, mit der Bitte, dass doch so einzufädeln, dass man bevorzugt bei einem Besuch in Wien hierher kommt und das Argument ist natürlich: Da seht ihr einerseits den Saal hier über Migration und das ist wichtig für Schüler, das zu verstehen. Und zweitens seht ihr was Österreich-Ungarn für unglaublich gute Beziehungen in die ganze weite Welt hatten – das weiß keiner.

Taramona: Das wäre die Kombination, also zum Beispiel in einer Klasse gibt es Schüler aus Polen, Frankreich, Deutschland, Italien, Südamerika und vielleicht einer ist aus Österreich. Und wenn eine komplette Klasse kommt und die ganze Klasse schaut die Objekte bzw. Kultur von Österreich an, aber auch gleichzeitig von ihrem Land an, das ist eine Kombination, eine Integration sozusagen. Und das ist ein Ziel, das zu schaffen. Finde ich gut.
Engelsman: Ja, finde ich auch. Zusammen so etwas zu unternehmen und zusammen mit einer Schulklasse, die selber eine große kulturelle Vielfalt hat und dann in ein Museum wo man sieht dass die ganze Welt aus kultureller Vielfalt besteht. Also dass man in dem Sinn in der Schulklasse eine Widerspiegelung der ganzen Welt hat - das ist eigentlich wahnsinnig schön.

Taramona: Klar, stellen sich Sie vor, ein Kind aus Polen sagt, im Weltmuseum gibt es eine Sache aus meinem Land.
Engelsman: Achtung, das Kind aus Polen wird enttäuscht werden, weil da gibt es nichts. Aber zum Beispiel aus Afrika, aus Benin, Nigeria, aber auch Kolumbien, Nordamerika, Indonesien, China, Japan, Brasilien werden nicht enttäuscht sein. Es ist viel aus Brasilien da weil die Tochter Leopoldine des Kaisers Franz in Rio den Thronfolger Don Pedro geheiratet hat und dann Österreicher dorthin gefahren sind und gesammelt haben.

Der Saal „Ein österreichisches Mosaik Brasiliens“  wird bereits hergerichtet. (Foto: © KHM-Museumsverband).
Der Saal „Ein österreichisches Mosaik Brasiliens“ wird bereits hergerichtet. (Foto: © KHM-Museumsverband).

Taramona: Finanzielle Unterstützung brauchen Sie, haben Sie?
Engelsman: Also wenn Sie natürlich noch Verbindungen herstellen ist das natürlich schön. Also der Mexiko-Saal hat einen großen Sponsor, das ist Telekom Austria, und das ist Carlos Slim Helú und América Movil. Und das ist natürlich sehr schön.

Taramona: Aus Lateinamerika nur Mexiko?
Engelsman: Bevor ich nach Wien kam, war ich Direktor in Leiden den Niederlanden des Völkerkundemuseums. Und da war im Jahr 1993 im April, der mexikanische Präsident Carlos Salinas zu Besuch bei der Königin. Und da hat sie mich eingeladen und viele andere auch zu einem Abendessen. Und stellt mich dem Präsidenten vor und sagt zu ihm, gibt es denn in dem Leidener Museum, etwas, was sie gerne zurückhaben möchten? Und da sagt der Präsident Salinas: Nein, Majestät, in Leiden nicht. Aber in Wien, da gibt es den Penacho de Moctezuma, den hätten wir gerne zurück.
Muhm: Und was haben Sie gesagt?
Engelsman: Und ich denke mir: Mensch, das ist für den Museumsdirektor nicht einfach! Und plötzlich, 20 Jahre später bin ich der Museumsdirektor in Wien und das ist das erste Thema, was auf dem Tisch liegt, das Gespräch über den Penacho de Moctezuma. Und ich wusste das schon 20 Jahre. (lachen)

Der Bauzaun rund um das Weltmuseum Wien wurde von den spanischen Urban Artists „Boa Mistura“ gestaltet. Es trägt die Worte des Seefahrers James Cook und enthält Elemente die an die Ausstellungsstücke des Museums erinnern. (Foto: © KHM-Museumsverband).
Der Bauzaun rund um das Weltmuseum Wien wurde von den spanischen Urban Artists „Boa Mistura“ gestaltet. Es trägt die Worte des Seefahrers James Cook und enthält Elemente die an die Ausstellungsstücke des Museums erinnern. (Foto: © KHM-Museumsverband).

Taramona: Unglaublich, also Sie können die Zukunft voraussehen, Sie sind ein Visionär. Was erwarten Sie von der Latino-Community?
Engelsman: Ich erwarte, dass ihr oft kommt und dass hier Feste gefeiert werden.

Taramona: Aber auch Integration, ich nehme an die Latinos kommen nicht nur um den Penacho anzuschauen, sondern auch die österreichische Kultur....
Engelsman: Man kann sich den Penacho anschauen, das kann man fünf Minuten machen. Wenn man ganz begeistert ist, tut man es sieben Minuten. Aber dann hat man es wirklich gesehen, dann will man was anderes. Und wenn dann Musik gemacht wird und getanzt wird, dann wird es anders, und es werden andere Sachen gemacht, dann wird es spannender. Und wir hoffen, dass wir so ein Begegnungsort werden.

Taramona: Wir freuen uns wirklich. Haben Sie noch eine Message für die Latino Community?
Engelsman: Come and celebrate! Aber ob ich noch was zu sagen hätte... Ja also, kommt ins Museum und betrachtet das Museum als euer Zuhause.

25 OKTOBER 2017 · Ab 19 Uhr · Freier Eintritt. 
Wiedereröffnung des Weltmuseums Wien mit Open-Air-Fest von André Heller
Ort: Heldenplatz, 1010 Wien.

Website: weltmuseumwien.at

(Von unserer 4. Printausgabe)

Letzte Änderung am Samstag, 09 September 2017 08:56
Redaktion

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