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Donnerstag, 18 April 2013 20:16

Exilantin Dina Meza ruft zu internationaler Aufmerksamkeit auf

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Am 17. April nahm die Journalistin und Aktivistin Dina Meza aus Honduras als spezielle Eingeladene an der Informationsveranstaltung „Honduras – ein Land im Ausverkauf“ im Konferenzsaal des AA (Afro-Asiatisches-Institut) in Wien teil. 

Die Aktivistin Dina Meza macht einen Aufruf an die staatliche Solidarität und an internationale Organisationen, damit man sich bewusst wird, was in Honduras vor sich geht. Die Bürger dieses Landes wollen und brauchen eine neue, nationale Verfassung, die ihnen hilft und sie gegenüber der neuen Regierung an der Macht verteidigt.

In Honduras herrscht Aufruhr, Unsicherheit und Angst. Derzeit sind die Bauern der Zone Bajo Aguán am schlimmsten betroffen. Nach dem Staatsstreich 2009 sehen sich die Honduraner verpflichtet, gegen die Gewalt und Einschüchterung anzukämpfen und gegen die Straflosigkeit der Verletzung der Menschenrechte; wer aufbegehrt, verliert sein Hab und Gut, wird geschlagen oder hingerichtet – präsentierte Erklärungen des Dokumentationsfilms „Bajo Aguán: Schrei nach Land“ von Giorgio Trucchi.

Gruppen von Personen, unter ihnen Militärs, Polizisten und Privatleute haben sich dazu entschlossen, ein schwieriges soziales Ambiente zu kreieren, um zu überleben. Seit Porfirio Lobo die Präsidentschaft im Jänner 2010 übernommen hat, werden Redakteure, Aktivisten und Sympathisanten des Widerstands, Bauern und jene, die ihre persönliche Meinung kundtun, bedroht, angegriffen oder haben ihr Leben verloren. Die Akademikerin Dina selbst hat Todesdrohungen erhalten und war Opfer von Verfolgungen.

Auf der anderen Seite bekräftigt Porfirio Lobo, Regierungschef der Republik Honduras, dass er versucht, die Problematik in den Griff zu bekommen, aber es ist kein Fortschritt ersichtlich, im Gegenteil erlebt diese Region eine Spannung mit Einschüchterungen von Seiten der Regierung sowie von Unternehmern von staatsnahen Firmen, so Meza.

Auf der Suche nach einem neuen Konzept für eine Demokratie für Honduras vereinen sich Bürger verschiedenster Gruppen, wie Katholiken, Evangelisten, Indigene, Farbige, Maestros, Gewerkschafter und andere. Trotzdem haben alle Angst, ihr Leben zu verlieren und es gibt zu wenig Hierachie. Daher ruft Meza die Internationalen Organisationen dazu auf, diese Vergewaltigung der Menschenrechte nicht zuzulassen.

Dina Meza meint, dass die nächsten Wahlen in Honduras zwei Wege bringen werden; einen bzgl. der Wahlen und der andere bzgl. Strukturänderungen.. Letztere wurden die Bewegung “Encuentro de luchadoras y luchadores sociales iniziert.


Das Palmöl in Bajo Aguán
Das Problem mit dem Palmöl oder Palma aceitera ist in Bajo Aguán stets präsent und fordert jeden Tag mehr Opfer. So zeigt es der Dokumentationsfilm „Bajo Aguán: Schrei nach Land“ von Giorgio Trucchi mit echten Interviews der Bauern und der Bewohnern der Zone, die einen permanenten Konflikt erleben, der um die fruchtbare Erde geht. Und sie wollen ihre Rechte als Bürger ausüben und nicht ihr Land verlieren.

Es gibt eine Gruppe von Unternehmern von staatsnahen Firmen, die die Personen in diesem Landstich ausrotten wollen und dies mit dem Ziel, sich diese Abschnitte einzuverleiben und in der Folge auch das Palmöl, die enorme finanzielle Gewinne einbringt.

Dies wird von keinem Ministerium wahrgenommen, die Autoritäten bleiben stumm und die Ungerechtigkeiten gehen weiter, sagte Meza.

Das Palmöl findet man nicht nur in der Kosmetik und in Lebensmitteln, sondern auch im Biodiesel. Gerade jetzt gibt es sehr viel Nachfrage, da sie rentabel für Großgrundbesitzer und transnationale Firmen ist. Es werden neue Monokulturen der palma aceitera kreiert. Die Betroffenen sind die kleinen Bauern und es gibt schon mehr als 90 Tote. Dina Meza führt ihre Reise fort und auch ihre Kampagnen, um Klarheit über die Vorkommnissen und die Betroffenen zu schaffen und daher erhält sie Drohungen mit Folter und Tod.

Film: „Bajo Aguán: Schrei nach Land“
Der Film „Bajo Aguán: Schrei nach Land" („Bajo Aguán: Grito por la tierra") von Giorgio Trucchi dauert 30 Minuten und wurde 2012 in Honduras aufgenommen und wurde gestern erstmals bei diesem Treffen mit Dina Meza gezeigt.

Er wurde mit der Hilfe der FIAN, Organización Internacional por los Derechos Humanos y el Derecho a alimentarse (Int. Menschenrechts-Organisation für das Recht sich zu ernähren) produziert.

Die Diskussionsrunde wurde vom bekannten Autor, Journalist und Zentralamerika-Experte Erhard Stackl, Chef vom Dienst / Der Standard moderiert. Anwesend war auch Dr. Ralf Leonhard, Journalist, aktiv bei FIAN Österreich und IGLA. In einer Kooperation der FIAN, IGLA und der Delegación de periodistas-Honduras.

Im Mai wird Dina Meza in ihr Heimatland zurückkehren und man hofft, dass sich verschiedene internationale Organisationen für ihr Leben einsetzen und auch für die Menschenrechte der honduranischen Bevölkerung.

Noch zwei Termine in Wien
-Montag, 22. April, 11 Uhr: Reporter ohne Grenzen-Pressegespräch mit Dina Meza
„Nur internationale Aufmerksamkeit kann mein Leben schützen“
Presseclub Concordia, Bankgasse 8, 1010 Wien.

-Samstag, 27. April, 20 Uhr: Okto TV Lateinamerika-Schwerpunktabend
Oktofokus: Aufstehen gegen Gewalt – Lateinamerika im Widerstand
Drei Dokus rund um Gewalt und Unterdrückung sowie Emanzipation und Kreativität im Widerstand. Dokfilm „Wo der Tod Teil der Landschaft ist“ von Andrea Lammers und Nina Kreuzinger.

Mehr Fotos: https://www.facebook.com/Cultura.Latina

Weitere Links:

http://www.fian.at/home/termine/honduras-ein-land-im-ausverkauf/
http://www.concordia.at/cgi-bin/page.pl?id=472&lang=de
http://www.rog.at/nur-internationale-aufmerksamkeit-kann-mein-leben-schutzen.html
http://hondurasdelegation.blogspot.co.at/2013/04/reporter-ohne-grenzen-pressegesprach.html
http://www.frontlinedefenders.org/taxonomy/term/13276

Letzte Änderung am Freitag, 19 April 2013 07:14
Redaktion

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