Die deutsch-spanische Kulturzeitschrift Österreichs

Newsletteranmeldung

Newsletter anmelden
Please wait
Donnerstag, 12 Januar 2017 06:01

Die Wirtschaftskammer bringt Brasilien nach Wien

Von Tabea Christa

Die zwei jungen und engagierten UnternehmerInnen Anielle Guedes und Pablo Handl, wurden anlässlich des "Latin America Days" #latinamericaday2017, in die Wirtschaftskammer eingeladen. Sie sind beide in Brasilien, sowie auch international, aktiv mit ihren Unternehmen und vereint in ihrem Interesse, Lösungen für soziale Probleme zu finden.

Von der NASA in die Slums

Anielle Guedes, die Gründerin des Start-ups Urban 3D, trat als Keynote Speakerin zum Auftakt der Veranstaltung auf. Ihren Auftrag, die TeilnehmerInnen für einen langen Tag zu motivieren, konnte sie auf jeden Fall erfüllen, denn sie hielt eine inspirierende Rede. Die Jungunternehmerin aus Sao Paolo hat mit ihren 24 Jahren schon einiges erreicht. Ihr beeindruckender Lebenslauf besteht nicht nur aus einem Abschluss in Physik und Wirtschaft, sie hat auch noch mehrere Postgraduate-Seminare absolviert, unter anderem bei der der NASA in Kaliforniern und zudem schon vor der UN, G20 und der World Bank gesprochen.

Ihr Unternehmen Urban 3D hat sie als Reaktion auf mehrere soziale Probleme in Brasilien gegründet, beeinflusst durch die Zeit in der sie die Realität vieler Menschen in Brasilen aus erster Hand miterlebte, als sie für ein Projekt in fünf verschiedenen Slums in Sao Paolo gelebt und gearbeitet hat. Diese Erfahrung brachte ihr die Erkenntnis, wie wichtig Infrastruktur, Wohnbau und Transport für das alltägliche Leben der Menschen sind und auch die Motivation etwas zu verändern.

 

Ein Beton-Teil aus dem 3D-Drucker von Urban3D (Foto: CulturaLatina.at)
Ein Beton-Teil aus dem 3D-Drucker von Urban3D (Foto: CulturaLatina.at)

Gedruckter Beton

Modernste Technik wird angewendet, wenn sich ihr Unternehmen Urban 3D damit beschäftigt, Betonteile für den Bau mithilfe eines 3D-Druckers herzustellen. Es soll einen Betrag zur Verbesserung der Infrastruktur leisten, aber für ein Zehntel der jetzigen Kosten und in einem Zehntel der momentan benötigten Zeit. Mit dieser bahnbrechenden Technologie wurde sie nun sogar von der NASA eingeladen, auch auf dem Mond und dem Mars beim Hausbau mitzuwirken.

Es zeigt sich also, dass die Probleme Lateinamerikas auch Lösungen und Möglichkeiten für globale Themen bringen können und soll ein Hinweis darauf sein, dass es wichtig ist, Lateinamerika nicht nur als Ort zu sehen, der Entwicklungshilfe braucht, sondern auch als Partner für Zusammenarbeit. Denn, so vollendet Guedes ihren Vortrag: „Um das volle Potenzial Lateinamerikas zu entfalten zu können, ist es wichtig zusammenzuarbeiten, und da können viele verschiedene Länder, auch Österreich einiges beisteuern“. Mit diesen abschließenden, aber auch auffordernden Worten beendete sie ihre Ansprache, später war aber noch eine andere Stimme zu hören, jene eines Unternehmers, der ebenfalls in Brasilien tätig ist.

Brutkasten für Ideen

Der Unternehmer Pablo Handl, der in Wien studiert hat, war eingeladen, an einer Podiumsdiskussion zum Absatzmarkt Brasilien teilzunehmen. Er hatte sich 2005 dazu entschieden, mit einem One-Way Ticket von Wien nach Sao Paolo zu fliegen und es zu wagen, dort etwas Neues anzufangen, auch wenn die wirtschaftliche Ausgangssituation eine ganz andere als in Österreich war. Und allen Hindernissen zum Trotz ist ihm das tatsächlich gelungen, denn mittlerweile gibt es seine HUB Impact Labs in ganz Lateinamerika undsowie auch in Wien und zahlreichen anderen Ländern. Diese HUB Impact Labs sind sogenannte Business Inkubator bzw. Accelerator, die ausgewählten Social Businesses Möglichkeiten und Ressourcen bieten, um ihre Ideen umzusetzen.

Gerade dieser Kontakt mit jungen Unternehmen überzeugt ihn davon, dass Brasilien viele motivierte Leute hat, dass das Feld der Jungunternehmer wächst und sich sehr dynamisch entwickelt. Obwohl die Situation schwierig ist und obwohl das Land sich erst langsam von der Rezession erholen kann, ist der „Spirit“ wie Pablo Handl meint, sehr gut. Die Begeisterung, die er für dieses Land hat, soll es auch seine Tücken haben, ist ungetrübt.

Und für Unternehmen, die sich nun auch für Brasilien interessieren, wird von der Außenwirtschaft Austria eine Innvoation Landing Zone in Sao Paolo organisiert. Dieses Programm soll ausgewählten österreichischen Unternehmen die Möglichkeit geben, sich für einen Monat lang in Brasilien umzuschauen und sich vernetzen zu können, als Vorbereitung für eine eventuelle Ausweitung des eigenen Geschäfts in das größte Land Südamerikas.

Website #Latinamericaday2017: https://www.b2match.eu/latinamericaday2017

CulturaLatina Profil auf latinamericaday2017: https://www.b2match.eu/latinamericaday2017/participants/272

Letzte Änderung am Mittwoch, 15 November 2017 13:19

Lesen Sie auch

Newsletter Anmeldung
Please wait
Don't have an account yet? Register Now!

Sign in to your account